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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Klinische Ergebnisse der IntraPeritonealen Druck-Aerosolchemotherapie (PIPAC) bei Patienten mit Magenkarzinom und fortgeschrittener Peritonealkarzinose

Meeting Abstract

  • Urs Pabst - Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital Herne, Onkologische Chirurgie, Herne
  • Wiebke Solaß - Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital Herne, Onkologische Chirurgie, Herne
  • Jürgen Zieren - Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital Herne, Onkologische Chirurgie, Herne
  • Dirk Strumberg - Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital Herne, Onkologische Chirurgie, Herne
  • Marc Reymond - Ruhr-Universität Bochum, Marienhospital Herne, Onkologische Chirurgie, Herne

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch078

doi: 10.3205/14dgch078, urn:nbn:de:0183-14dgch0781

Published: March 21, 2014

© 2014 Pabst et al.
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Text

Einleitung: Das mediane Überleben nach Diagnose einer Peritonealkarzinose (PC) bei Patienten mit Magenkarzinom (GC) ist 7 Monate. Die „Pressurized Intraperitoneal Aerosol Chemotherapy (PIPAC)“ ist ein minimal-invasives Verfahren und verbessert die lokoregionäre Chemotherapeutika-Aufnahme in die Tumorknoten. Es werden hier die ersten Ergebnisse der PIPAC bei Patienten mit PC und GC dargestellt.

Material und Methoden: Seit 11.2011 wurden 38 PIPAC Applikationen bei 21 konsekutiven Patienten mit GC and PC durchgeführt, im Rahmen von zugelassenen individuellen Heilversuchen. Präoperatives Karnofsky war 77 ± 23 %. Mittleres PCI war 18 ± 11. Fünf Patienten hatten weitere Metastasen. Fünfzehn Patienten hatten Chemotherapie erhalten und 13 Patienten waren voroperiert. Das mittlere Alter lag bei 50 ± 13 Jahren. Das Follow-up erfolgte bis 17.6.2013 oder bis zum Tod. Das Tumoransprechen nach PIPAC wurde makroskopisch (PCI) und histologisch begutachtet.

Ergebnisse: Die Operationszeit betrug 90 ± 19 Minuten. Es kam zu zwei Darmläsionen beim Zugang, bei 1 Patienten konnte kein Zugang erreicht werden. PIPAC wurde bei 11 Patienten im 6-wöchigen Intervall wiederholt (5x: n=1, 4x: n=1; 3x: n=3: 2x: n=6). Zwei Patienten (beide ASA IV, Karnofsky <40%, refraktärer Aszites) verstarben im Krankenhaus aufgrund von Anasarka. Nur eine sonstige Nebenwirkung > CTCAE 2 wurde registriert (GPT Erhöhung). Von den 11 Patienten mit wiederholter PIPAC-Applikation, 3 zeigten eine komplette intraperitoneale Remission, 5 hochgradige regressive histologische Veränderungen und 3 eine stabile Krankheit. 14 Patienten leben, 7 sind gestorben (davon 4 mit weiteren Metastasen). Das aktuarielle Überleben nach 1 Jahr war 68,5% bei den Patienten mit isolierter Peritonealkarzinose, das mediane Überleben bei den Metastasenpatienten war 3,5 Monate (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: In dieser ersten, kleinen Patientengruppe beträgt die Clinical Benefit Rate nach PIPAC 72.7%. Die Überlebensdaten sind ermutigend. PIPAC wird gut vertragen, soll bei dekompensiertem Aszitis nicht eingesetzt werden. Die Effizienz der PIPAC wird jetzt unter Studienbedingungen evaluiert werden (Intraperitoneal Aerosol Chemotherapy in Gastric Cancer (PIPAC-GA01). NCT01854255. http://www.clinicaltrials.gov).