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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Recto-Anal-Repair: Ein innovatives und komplikationsarmes Verfahren in der operativen Hämorrhoidentherapie

Meeting Abstract

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  • Peter Wenzel - Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Halle

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch070

doi: 10.3205/14dgch070, urn:nbn:de:0183-14dgch0704

Published: March 21, 2014

© 2014 Wenzel.
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Einleitung: Seit 2009 wird in unserem Koloproktologischen Zentrum das Recto-Anal-Repair (RAR) als bisher wenig verbreitetes operatives Verfahren in der Behandlung des symptomatischen Hämorrhoidalleidens eingesetzt und beginnt andere, etablierte Verfahren zu verdrängen. Hat dies seine Berechtigung? Die Methode wurde seit Einführung im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie kontinuierlich evaluiert – inzwischen liegen Langzeitergebnisse vor, die dargestellt werden sollen.

Material und Methoden: Patienten mit einem symptomatischen Hämorrhoidalprolaps wurden nach präoperativer Datenerhebung mittels RAR versorgt und erhielten Verhaltenshinweise. Nach 6 Wochen, 6, 12 und 24 Monaten erfolgten erneute Datenerhebung und klinische Untersuchung inklusive Proktoskopie. Die Hämorrhoidenschweregrade wurden mit Hilfe des Beattie-Scores, die Schmerzsymptomatik mit einer visuellen Analogskala (VAS) und die Patientenzufriedenheit mit dem Freiburger Zufriedenheitsindex erfasst.

Ergebnisse: Bisher wurden 120 Patienten behandelt, in 28 Fällen (23,4%) lag ein zweit-, in 79 Fällen (65,8%) ein dritt- und in 13 Fällen (10,8%) ein viertgradiges Hämorrhoidalleiden vor. Therapeutischer Erfolg wurde bei 117 Patienten (97,5%) erzielt – die Symptome, die zur Operation geführt hatten, verschwanden vollständig. Lediglich 3 Patienten (2,5%) wiesen einen symptomatischen Rezidivprolaps auf. Bemerkenswert war dieses Ergebnis auch in der Gruppe der Patienten im Stadium IV, in der sich gleich gute Resultate erzielen ließen. Die postoperativen Schmerzen wurden bei 2 (VAS) angegeben. Major-Komplikationen waren nicht zu verzeichnen. Bei 6 Patienten traten OP-pflichtige Minor-Komplikationen auf. Dauerhafter imperativer Stuhldrang ließ sich nicht nachweisen.

Schlussfolgerung: Das Recto-Anal-Repair erreicht hohe Heilungs- und Zufriedenheitsraten. Die Lernkurve ist flach, die Patientengefährdung aufgrund des Operationsprinzips gering, permanente Urgency, Stenosen, Dauerschmerzen oder Inkontinenz treten nicht auf. Es ist ein befundadaptiertes, beliebig reproduzierbares Vorgehen mit sofort sichtbarem Effekt möglich. Selbst fortgeschrittene Befunde sind suffizient behandelbar. Die Methode ergänzt sinnvoll die etablierten Verfahren und hat ein erhebliches Verbreitungspotential.