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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Entwicklungen und Trends bei der Whipple-Operation anhand von 2055 Resektionen

Meeting Abstract

  • Thilo Hackert - Chirurgische Klinik Univ. Heidelberg, Allgemeine Chirurgie, Heidelberg
  • Ulf Hinz - Chirurgische Klinik Univ. Heidelberg, Allgemeine Chirurgie, Heidelberg
  • Werner Hartwig - Chirurgische Klinik Univ. Heidelberg, Allgemeine Chirurgie, Heidelberg
  • Oliver Strobel - Chirurgische Klinik Univ. Heidelberg, Allgemeine Chirurgie, Heidelberg
  • Matthias Hassenpflug - Chirurgische Klinik Univ. Heidelberg, Allgemeine Chirurgie, Heidelberg
  • Jens Werner - Chirurgische Klinik Univ. Heidelberg, Allgemeine Chirurgie, Heidelberg
  • Markus W. Büchler - Chirurgische Klinik Univ. Heidelberg, Allgemeine Chirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch051

doi: 10.3205/14dgch051, urn:nbn:de:0183-14dgch0517

Published: March 21, 2014

© 2014 Hackert et al.
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Text

Einleitung: Die partielle Pankreatico-Duodenektomie (PD) zur Behandlung von Tumoren des Pankreaskopfes wird weltweit als Routineeingriff durchgeführt. Ziel der Studie war die Untersuchung der Entwicklungen bei der PD während der vergangenen zehn Jahre hinsichtlich Indikationen, operativer Modifikationen und perioperativen Ergebnissen.

Material und Methoden: Die über einen 11-Jahres Zeitraum (Oktober 2001 bis September 2012) prospektiv erhobenen Daten aller Patienten, die eine PD erhielten wurden hinsichtlich Indikationen, Resektionstechniken, sowie perioperativer Morbidität und Mortalität jeweils in Zweijahren-Zeiträumen untersucht und statistisch bezüglich der o.g. Parameter zwischen erstem und letztem Studienintervall ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 2055 PD durchgeführt. Die epidemiologischen Basisdaten (Alter, Geschlecht, ASA Klassifikation) zeigten keine Unterschiede. Bei den Indikationen zeigte sich eine Zunahme der IPMN (9.4% vs. 13.4%, p=0.05). Der Anteil von Resektionen nach neodadjuvanter Therapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren blieb mit 6.8% vs. 6.7% unverändert, die Raten an Gefäß- und Multiviszeralresektionen stieg dagegen signifikant an (8.5% vs. 19.8%, bzw. 5.1% vs. 20.8%, p<0.0001). Der Anteil klassischer PD mit Magenresektion nahm von 23.0% auf 16.3% signifikant ab (p=0.05). Alle anderen Operationen wurden pyloruserhaltend (ppPD) oder als PD mit Pylorusresektion (prPD) durchgeführt. Der Anteil der prPD war während des letzten Studienintervalls signifikant höher (0% vs. 47.5%, p<0.0001). Die Relaparotomierate und die chirurgische Morbidität nahmen von 4.3% auf 10.4%, bzw. von 23.4% auf 48.7%, zu (p≤0.001), eine interventionelle Therapie zum Komplikationemanagement erfolgte bei 3.0% vs. 15.6% (p<0.001). Die Gesamtmortalität lag konstant bei 3.9%.

Schlussfolgerung: Die wichtigsten Veränderungen bei PD sind die zunehmende Indikationsstellung bei IPMN und Durchführung von Gefäß- und Multiviszeralresektionen, sowie die Einführung der prPD in die klinische Praxis. Die gestiegene Morbidität kann auf diese Veränderungen, insbesondere mit mehr komplexen Resektionen zurückgeführt werden. Die gleichzeitig konstant bleibende Mortalität unterstreicht die Bedeutung der perioperativen Betreuung und des interventionellen Managements zur Beherrschung auftretender Komplikationen.