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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Signifikante Schmerzreduktion durch nahtlose Thoraxdrainagenentfernung

Meeting Abstract

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  • Nadir Simbrey - Evangelische Lungenklinik Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Steffen Frese - Evangelische Lungenklinik Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin
  • Gunda Leschber - Evangelische Lungenklinik Berlin, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch020

doi: 10.3205/14dgch020, urn:nbn:de:0183-14dgch0204

Published: March 21, 2014

© 2014 Simbrey et al.
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Einleitung: Die postoperative Entfernung von Thoraxdrainagen gehört zu den schmerzhaftesten Erlebnissen nach chirurgischen Eingriffen. Das Ziel unserer prospektiv randomisierten Studie war die Etablierung einer Technik zur schmerzarmen und sicheren Entfernung von Thoraxdrainagen.

Material und Methoden: Zwei verschiedene Techniken der Entfernung von Thoraxdrainagen wurden prospektiv randomisiert miteinander verglichen. Nach präoperativer Randomisierung wurde eine Gruppe (A) von 70 Patienten mit einem, am Ende der Operation, zusätzlich vorgelegten Hautfaden versorgt. Dieser wurde dann bei Entfernung der Drainage zugezogen um einen suffizienten Wundverschluss zu gewährleisten und gleichzeitig das Eindringen von Luft in den Thorax zu verhindern. Eine zweite Gruppe (B) von 70 Patienten erhielt bei Entfernung der Drainage lediglich ein spezielles Hydrokolloidpflaster, welches für 48 Stunden nach Entfernung der Drainage auf der Wunde belassen wurde. Ein zusätzlicher Faden wurde hier nicht benötigt. Direkt nach der Drainagenentfernung wurden die dabei empfundenen Schmerzen durch den Patienten anhand der Visual Analog Schmerzskala (VAS) erhoben. Zusätzliche Schmerzmedikamente wurden vor, während oder nach der Drainagenentfernung nicht verabreicht.

Ergebnisse: Der durchschnittlich gemessene Schmerzscore nach VAS in der Gruppe (A) mit einem zusätzlichen Zuziehfaden betrug 30/100, in der Gruppe (B) mit dem Hydrokolloidpflaster hingegen nur 18/100. Nach der statistischen Auswertung mittels Oneway Anova-Test (p<0,001) und Mann-Whitney-Test (p<0,001) liegt damit in der Gruppe ohne zusätzlichen Faden eine statistisch signifikante Schmerzreduktion bei der Entfernung von Thoraxdrainagen vor. In jeder Gruppe kam es postinterventionell zu einem Pneumothorax, sodaß hier eine Redrainage erforderlich wurde. Bezüglich der Wundheilung wurden keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Verwendung eines Hydrokolloidpflasters bei der Entfernung von Thoraxdrainagen, statt eines zusätzlichen Fadens, stellt für den Patienten eine signifikant schmerzärmere und sichere Methode dar, bei gleichzeitig suffizienter Wundheilung. Wir haben aufgrund dieser Resultate unser Drainagenmanagement umgestellt.