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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

ColoShield – Ein neues Instrument zur reversiblen endoluminalen Kolonblockierung für transanale Interventionen und transrektale NOTES

Meeting Abstract

  • Georg Linke - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Benedict Carstensen - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Georg Kähler - Universitätsmedizin Mannheim, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Mannheim
  • Andreas Zerz - Kantonsspital Bruderholz, Klinik für Chirurgie, Bruderholz
  • Maxym Shevchenko - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • R. Warschkow - Universität Heidelberg, Institut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg
  • Felix Lasitschka - Universitätsklinikum Heidelberg, Pathologisches Institut, Heidelberg
  • Hannes Götz Kenngott - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Jonas Senft - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Beat Müller-Stich - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch556

doi: 10.3205/13dgch556, urn:nbn:de:0183-13dgch5567

Published: April 26, 2013

© 2013 Linke et al.
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Text

Einleitung: Der klinische Einsatz transrektaler NOTES Verfahren wird angesichts des transrektalen Kontaminationsrisikos zurückhaltend betrachtet. Für die Vermeidung einer Stuhlkontamination des Zugangsareales und eine effektive rektale Vorbereitung ist eine reversible endoluminale Kolonblockierung proximal des Zugangareals unverzichtbar. Zu diesem Zwecke wurde ein Instrument (ColoShield) entwickelt und im Tierversuch auf Praktikabilität und Sicherheit in der Anwendung untersucht.

Material und Methoden: Das Prinzip von ColoShield basiert auf einer Kolonblockierung durch zwei Ballone und einer Positionsfixation durch einen zwischen den Ballonen angelegten Sog. An 16 Schweinen erfolgte die Anlage einer Kolonblockierung mittels ColoShield (n=8, Versuchsgruppe) oder Tüchertamponade (n=8, Kontrollgruppe) 15 cm ab ano. Die Dichtigkeit der Kolonblockade wurde durch den einmaligen Versuch der Anlage eines Pneumorektums (20 mmHg) über 10 Minuten überprüft. Im Anschluss erfolgte eine kontinuierliche Flüssigkeitsapplikation von proximal unter begleitender Druckmessung bis zum Auftreten einer Dislokation oder Leckage. Kolon und Rektum wurden im Anschluss makroskopisch und histologisch auf Läsionen untersucht.

Ergebnisse: Die standardisierte Anlage eines luftdichten Pneumorektums im einmaligen Versuch gelang bei 7/8 Tieren (87%) der Versuchsgruppe und bei 0/8 Tieren (0%) der Kontrollgruppe (p < 0.001). Der mediane Druck bei Leckage oder Dislokation unter kontinuierlicher Flüssigkeitsapplikation von proximal lag bei 23.5 ± 18.1 (0 – 53) mmHg in der Versuchsgruppe bzw. bei 0 ± 1.1 (0 – 3) mmHg in der Kontrollgruppe (p = 0.003). In beiden Gruppen konnten keine signifikante Läsion des Kolons bzw. Rektums nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Unter der Verwendung von ColoShield kann eine effektive und sichere reversible endoluminale Kolonblockierung realisiert werden. Weitere Studien sollten die potentiellen Vorteile der Verwendung von Coloshield für transanale und transrektale Interventionen evaluieren, insbesondere den Einfluss auf das Kontaminationsrisiko bei transrektalen NOTES-Eingriffen.