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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Patientenspezifische Implantatauswahl in der Hüftendoprothetik durch 3D-Hüftplanung

Meeting Abstract

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  • Ulrich Rebers - St.Antonius Hospital Gronau, Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Gronau
  • H.G. Eleveld - St.Antonius Hospital Gronau, Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Gronau

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch011

doi: 10.3205/13dgch011, urn:nbn:de:0183-13dgch0112

Published: April 26, 2013

© 2013 Rebers et al.
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Einleitung: Die Wiederherstellung des ursprünglichen Hüftrotationszentrums sowie die richtige Wahl des Implantates im Hinblick auf die spezifische Patientenanatomie bilden den wesentlichen Erfolgsfaktor in der elektiven Hüftendoprothetik. Durch Einführung einer ct-basierten 3D-Hüftplanung wird eine objektivierbare und optimale Implantatauswahl möglich.

Material und Methoden: Seit 2009 werden zementfreie Hüftendoprothesen mit der ct-basierten 3D-Hip-Plan-Software(Symbios) geplant. In einer Nachuntersuchung konnte gezeigt werden, dass ein Standardhüftimplantat allein für die Vielfalt der anatomischen Varianten nicht ausreichend ist. Die individuelle Patientenanatomie- und –morphologie erfordert anatomische, modulare und Geradschaftvarianten in der Schaftauswahl. Seit Mitte 2009 wurden 200 Hüftplanungen nachuntersucht, es wurde die Übereinstimmung der geplanten Implantatgrößen und Implantattypen mit den tatsächlich verwendeten Implantaten untersucht sowie die Verteilung der verwendeten Prothesentypen ausgewertet.

Ergebnisse: Die Nachuntersuchung ergibt eine hohe Übereinstimmung zwischen der praeoperativen Operationsplanung und der tatsächlich implantierten Prothesenkomponenten. Wenn eine Prothesengrößer kleiner oder größer eingeschlossen wird, ergibt sich für die Hüftgelenkpfanne eine Genauigkeit von 99 % und für den Hüftschaft eine Genauigkeit von 95 %.

Die Ergebnisse im untersuchten Patientengut zeigten, dass 45 % aller Patienten mit einem anatomischen zementfreien Hüftschaft und 36 % mit einem zementfreien modularen Hüftschft optimal versorgt waren. In 19 % der Fälle ergab die praoperative Planung eine bessere Passgenauigkeit einer zementfreien Geradschaftprothese.

Schlussfolgerung: Die praeoperative 3D-Hüftplanungergibt eine sehr hohe Korrelation zwischen Planung und intraoperativer Umsetzung. Die Strahlenexposition, der Zeitaufwand und die Kosten sind vertretbar niedrig. Durch die 3D-Hüft-Planung ergibt sich ein erheblicher Sicherheitsgewinn durch praeoperative Orientierung über individuelle Patientenanatomie und deren Variationen. Der Individualisierungsgrad in der Implantatauswahl ermöglicht durch die 3D-Hüft-Planung nahezu den einer Custom-made-Prothese.