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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Versorgung enteroatmosphärischer Fisteln mit neuartigem Fisteladapter – Ein Erfahrungsbericht

Meeting Abstract

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  • Henner Schmidt - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf Hölscher - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral,- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch629

doi: 10.3205/12dgch629, urn:nbn:de:0183-12dgch6293

Published: April 23, 2012

© 2012 Schmidt et al.
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Einleitung: Das offene Abdomen ist eine schwere Komplikation nach bauchchirurgischen Eingriffen, verbunden mit einer hohen Mortalität und Morbidität. Kompliziert werden diese Verläufe durch Ausbildung enteroatmosphärischer Fisteln. Das Fistelsekret führt zu einer Kontamination der Wundflächen und damit zu einer verzögerten Wundheilung. Die Versorgung eines solchen Fistelleidens stellt, im Gegensatz zu enterokutanen Fisteln, eine große Herausforderung dar. Ein standardisiertes Therapieverfahren ist jedoch nicht verfügbar. Chirurgische Ansätze wie Übernähungen oder resezierende Eingriffe sind oft nicht möglich oder nicht erfolgreich. Unter der Vielzahl von Ansätzen zur Versorgung einer enteroatmosphärischen Fistel, ist die Separation der Fistel unter Verwendung der Vakuumtherapie am erfolgreichsten. Bei Vorliegen einer Fistel ist ein Vakuumverband ohne Separation aufgrund des hohen Fistelvolumens, der Gefahr der Vergrößerung der Fistel oder die Schaffung einer neuen Fistel oft nicht einsetzbar. Ein neuentwickelter Fisteladapter kann zu einer Separation der Fistel von der umgebenden Wundfläche führen und damit eine Wundversorgung mittels Vakuumverband ermöglichen.

Dieser Fisteladapter kam bei zwei Patienten mit enteroatmosphärischen Fisteln in unserer Klinik zum Einsatz. Eine Fistelseperation unter Vakuumtherapie war gewährleistet. Eine gute Granulation des Laparostomas konnte erreicht werden.

Schlussfolgerung: Insgesamt ist der Fisteladapater eine gute Therapieoption zur Wundversorgung eines Laparostomas mit enteroatmosphärischen Fistel unter Vakuumtherapie. Die Vorteile der V.A.C-Therapie können genutzt werden. Eine Fistelseparation ist meist einfach herzustellen unter Erhaltung des umgebenden Unterdrucks. Eine kontrollierte Ableitung des Fistelsekrets ermöglicht eine gute Granulation der Wunde. Einschränkungen sind Größe, Anzahl, Lokalisation und Fördermenge der Fistel.