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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Ökonomische Aspekte der bariatrischen Chirurgie

Meeting Abstract

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  • Jens Uwe Albrecht - UKGM Standort Giesen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Giessen
  • Ingolf Askevold - BG Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Hamburg
  • Winfried Padberg - Universitätsklinikum Giessen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Giessen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch590

doi: 10.3205/12dgch590, urn:nbn:de:0183-12dgch5901

Published: April 23, 2012

© 2012 Albrecht et al.
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Einleitung: Ökonomische Aspekte der bariatrischen Chirurgie

Die Inzidenz und Prävalenz von Übergewicht und Adipositas und insbesondere der morbiden Adipositas nehmen weltweit in erschreckendem Maße zu. Die bariatrische Chirurgie hat ihre Effektivität in der Behandlung der morbiden Adipositas und ihrer Komorbiditäten, allen voran des Diabetes mellitus, aber auch der anderen Elemente des metabolischen Syndroms bewiesen. Zahlreiche Studien konnten eine Reduktion der Mortalität im operierten Patientengut gegenüber den nichtoperierten morbide adipösen Patienten zeigen. Trotz der nachgewiesenen Effektivität der bariatrischen Operationen und fehlender effektiver konservativer Alternativen wird die Kostenerstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen nach wie vor sehr restriktiv betrieben. Dennoch steigt die Zahl der in Deutschland durchgeführten bariatrischen Prozeduren kontinuierlich an.

In der Präsentation werden aktuelle deutsche Daten hinsichtlich Prävalenz, Inzidenz und Kosten der morbiden Adipositas und die internationale und nationale Kosteneffektivitätsbetrachtung bariatrischer Operationen beleuchtet und diskutiert.

Material und Methoden: Zur Betrachtung von Inzidenz, Prävalenz und Kosten der morbiden Adipositas wurde die aktuelle bariatrisch-chirurgische und gesundheitsökonomische Literatur durchsucht. Kosteneffektivitätsanalysen unterschiedlicher Autoren wurden hisnichtlich ihrer Übertragbarkeit auf Deutsche Verhältnisse bewertet und entsprechend aufbereitet.

Ergebnisse: Inzidenz und Prävalenz der morbiden Adipositas zeigen weltweit eine starke Zunahme. Für das Jahr 2025 muss mit einem Anstieg der Gesundheitsausgaben für die Adipositas und Ihrer Begleiterscheinungen auf ein Prozent des Bruttoinlandsporduktes gerechnet werden. Die bariatrische Chirurgie stellt derzeit die einzige evidenzbasierte Therapie der morbiden Adipositas dar. In internationalen Studien wurden die bariatrischen Prozeduren als kosteneffektiv eingestuft. Eine Bewertung durch das IQWIG hat bis dato noch nicht stattgefunden.

Schlussfolgerung: Die restriktive Haltung der deutschen Kostenträger hinsichtlich der Kostenübernahme bariatrischer Operationen ist nach Analyse der zu diesem Thema verfügbaren Literatur nicht nachvollziehbar. Die durch einzelne Krankankassen durchgeführten Kostenanalysen operierter Versicherter zeigen teilweise überraschende Ergebnisse. Eigene Deutsche Kosteneffektivitätsanalysen sind überfällig.