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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Komplikationen nach Ileostomarückverlagerungen – eine retrospektive Untersuchung über 488 Patienten

Meeting Abstract

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  • Markus Kleemann - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • August Kühling - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Hans-Peter Bruch - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch537

doi: 10.3205/12dgch537, urn:nbn:de:0183-12dgch5379

Published: April 23, 2012

© 2012 Kleemann et al.
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Einleitung: Die Rückverlagerung eines doppelläufigen, protektiven Ileostomas gilt als eine relativ komplikationslose Operation. Ziel dieser retrospektiven Untersuchung ist die Erfassung der Komplikationsrate bei Stomarückverlagerungen und die Erfassung von Risikoprofilen.

Material und Methoden: Anhand einer KIS-Abfrage (Krankenhausinformationssystem) zu der dazugehörigen Prozedurnummer 5-465.1/2 erfolgte die Identifikation der Patienten in unserer Klinik im Zeitraum 1997-2010. Alle Akten wurden retrospektiv nach folgenden Aspekten untersucht: Geschlecht, Diagnose, Dauer des stat. Aufenthaltes, OP-Dauer, Zeitraum von der Stomaanlage bis zur Rückverlegung, ASA-Klassifikation, primäre elektive OP oder Notfall-OP bei Stomaanlage und Art der Rückverlagerung (Resektion mit Ileoileostomie vs. Naht). Weiterhin wurden anhand der Patientenakten Minor- (d. h. nichtreoperationspflichtige) und Major- (d. h. reoperationspflichtige) Komplikationen erfasst.

Ergebnisse: Von 524 erfassten Patienten konnten 488 mit Ileostomarückverlagerung und vollständigen Datensatz erfasst werden (m 282; w 206; mittleres Alter 58,8 J). Im untersuchten Patientenkollektiv traten bei 43,1% (N=194) aller Rückverlagerung unerwünschte Ereignisse auf. Die Majorkomplikationsrate liegt bei 6,4%, die der Minorkomplikationen bei 36,7%. Zu den häufigsten Majorkomplikationen gehören die Anastomoseninsuffizienz (2,9%), die Sepsis (3,3%) und der Ileus (1,2%). Die häufigsten Minorkomplikationen waren die Elektrolytentgleisung, die Diarrhoe und der Harnwegsinfekt. Es zeigt sich, dass die Komplikationsrate signifikant mit der Anzahl und der schwere der Vorerkrankungen (ASA- Klassifikation) korreliert. Einen signifikanten Einfluss auf die Komplikationsrate hatte die Operationstechnik. So traten bezogen auf das Gesamtkollektiv 5,3% an Majorkomplikationen nach Dünndarmteilresektionen auf, wobei nur 1,1% der Majorkomplikationen nach direkter Naht auftraten. Die Krankenhaussterblichkeitsrate betrug 2,05% (N=10). 9 Patienten (1,8%) verstarben an nicht-chirurgischen Komplikationen. Nur ein Patient verstarb in direktem Zusammenhang mit der Ileostomarückverlagerung aufgrund einer Anastomoseninsuffizienz (0,2%). (Tabelle 1 [Tab. 1])

Schlussfolgerung: Die retrospektive Untersuchung zeigt, dass chirurgische Technik und die Komorbidität des Patienten einen signifikanten Einfluß auf die Komplikationsrate nach Ileostomarückverlagerung aufweisen.