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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Mittel- und Langzeitverlauf nach endovaskulärer Versorgung von thorakalen Aortenpathologien (Landezone 0-2 nach Ishimaru)

Meeting Abstract

  • Bernd Mühling - Universität Ulm, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Alexander Oberhuber - Universität Ulm, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Hubert Schelzig - Uni-Klinikum Düsseldorf, Klinik für Gefäßchirurgie u. Nierentransplantation, Düsseldorf
  • Karl-Heinz Orend - Universität Ulm, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch475

doi: 10.3205/12dgch475, urn:nbn:de:0183-12dgch4752

Published: April 23, 2012

© 2012 Mühling et al.
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Einleitung: Die endovaskuläre Therapie thorakaler Aortenpathologien (TEVAR) ist heute bei bestimmten Indikationen Verfahren der ersten Wahl bzw. etablierte Alternative zum offenen Vorgehen. Die Mittel- und Langzeitverläufe sind bisher jedoch noch unzureichend charakterisiert. Ziel der Untersuchung war daher mittel- und langfristige Ergebnisse von TEVAR in den Landezonen 0-2 nach Ishimaru mit speziellem Augenmerk auf Re-Interventionen und Überleben darzustellen

Material und Methoden: Retrospektive Analyse einer prospektiven Datenbank. Von 1/2000 bis 9/2011 wurden insgesamt 202 Patienten in der thorakalen Aorta endovaskulär therapiert. In die Analyse gingen nur elektive Prozeduren in Landezone 0-2 ein, so dass schließlich die Daten von 55 Patienten analysiert wurden.

Ergebnisse: Das mediane Alter der 40 Männer und 15 Frauen war 67 Jahre; 15 Patienten (27%) waren bereits an der Aorta voroperiert. Die behandelten Pathologien waren thorakale Aneurysmen (n=27), post-Dissektions-Aneurysmen (n=18), penetrierende Aortenulcera (n=6) und andere (n=6).Die Landezone war 0 (n=3), 1 (n=8) und 2 (n=44). Der primäre technische Erfolg lag bei 91%, die in hospital Mortalität und die Apoplexrate lag bei 5.4%. Während des follow up (im Mittel: 38 Monate) musste bei 34.6% der Patienten Re-Interventionen erfolgen: zentrale/distale Graftverlängerung n=12, offener Bogenersatz n=1, offener infrarenaler Ersatz n=2, Coilembolisation n=3, Subclaviarevaskularisation n=1. Die 5 Jahresüberlebensrate lag bei 75.6%, die 10 Jahres Überlebensrate bei 56%.

Schlussfolgerung: TEVAR in den Landezonen 0-2 zeigt einen hohen technischen Erfolg und niedrige Mortalitäts- und Apoplexraten. Jedoch ist die Re-Interventionsrate nicht zu vernachlässigen und das Gesamtüberleben dieser Patienten ist reduziert. Daher sind Patientenselektion und die Prozedurplanung essentiell, um einen guten klinischen Erfolg im Langzeitverlauf zu erzielen