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Aneurysmen der Viszeralarterien
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Aufgrund der hohen Mortalität bei Ruptur von Viszeralarterienaneurysmen (VAA) ist in der Regel eine zeitnahe Versorgung auch bei asymptomatischen Patienten indiziert. Durch die Seltenheit der VAA, deren individuelle klinische Präsentation und die verschiedenen betroffenen Organe existiert aktuell kein Therapiestandard. Wir analysierten daher die Behandlungstrategien von Pat. mit VAA an unserem Zentrum und erörtern exemplarisch einen individuellen Therapieansatz durch einen Fallbericht.
Material und Methoden: Es wurden 12 Pat., die im Zeitraum von 2005 - 2011 an unserer Klinik aufgrund eines VAA therapiert worden waren, analysiert. Neben diesem Kollektiv wird die Behandlung und der Verlauf eines Pat. mit großem Aneurysma der A. mesenterica sup. (AMS) detailliert präsentiert.
Ergebnisse: Es wurden 7 Männer und 5 Frauen mit einem medianen Alter von 69 Jahren behandelt. Aneurysmen der AMS waren am häufigsten (n=5). Ein rein chirurgisches Procedere kam in 7 Pat. zur Anwendung. Es wurden 4 Aneurysmen durch interventionell eingebrachte Stents oder Coils suffizient versorgt. Unsere Kasuistik beschreibt einen weiteren Patienten mit großem Aneurysma der AMS. Hier konnten intraoperativ insgesamt 14 Segmentäste aus dem Aneurysma entspringend isoliert werden. Selektives Abklemmen zeigte die Notwendigkeit der Erhaltung mehrerer Äste. Für die aufwendige Gefäßrekonstruktion wurde zunächst ein Venenbypass (V. saphena magna) von der proximalen AMS auf den distal weiterführenden Hauptstamm angelegt. Nach Ausschaltung und partieller Resektion des Aneurysmas wurden jeweils drei rechte und drei links lokalisierte Segmentarterien i. S. eines ostium commune vereint und durch einen weiteren Venenbypass versorgt. Am ersten postoperativen Tag wurde im Rahmen einer Angiographie ein Stent in den starren Anteil des common ostiums eingebracht. Weitere Bilder (FKDS, CT, MR-Angio) zeigten hiernach eine gute Perfusion der Rekonstruktion. Der Aufenthalt auf Intensivstation verlängerte sich zunächst auf 25 Tage aufgrund einer Pneumonie. Am 39. postoperativen Tag konnte der Pat. in gutem Allgemeinzustand entlassen werden.
Schlussfolgerung: VAA sind eine potentiell lebensbedrohliche Gefäßerkrankung. Bislang ist ein standartisiertes Vorgehen nicht klar definiert und die individuelle Therapie erfordert eine sorgfältige interdisziplinäre Planung. Die Behandlung sollte an Zentren mit entsprechend viszeralchirurgischer und radiologischer Erfahrung erfolgen.