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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Pleurektomie bei der Behandlung des Thymoms im Masaoka Stadium IVa

Meeting Abstract

  • Servet Bölükbas - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Michael Eberlein - Carver College of Medicine, University of Iowa, Division of Pulmonary, Critical Care and Occupational Medicine, Iowa City
  • Natalie Kudelin - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • David Ghezel-Ahmadi - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Joachim Schirren - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch413

doi: 10.3205/12dgch413, urn:nbn:de:0183-12dgch4138

Published: April 23, 2012

© 2012 Bölükbas et al.
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Einleitung: Die Behandlung von Thymomen im Masaoka-Stadium IVa ist nicht standardisiert. Die Pleuropneumonektomie ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Wir untersuchten die Ergebnisse der Pleurektomie bei lokal fortgeschrittenen Thymomen im Masaoka Stadium IVa.

Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse bei Patienten mit Thymomen im Masaoka-Stadium IVa zwischen Januar 2000 and Dezember 2010 durchgeführt. Elf Patienten (Alter 50,3 ± 14,4 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. Die präoperative Diagnostik beinhaltete ein CT und MRT des Thorax, sowie eine CT-gesteuerte, histologische Sicherung des Thymoms. Entsprechend der WHO (World Health Organization)-Klassifikation wurden die Thymome in Typ C (n=6), Typ B3 (n=3) und Typ AB (n=2) eingeteilt.

Ergebnisse: Nach 6 Zyklen einer Platinum-basierten Induktionschemotherapie musste bei 3 Patienten intraoperativ eine Inoperabilität wegen Infiltration des Arcus aortae (n=2) und des Conus pulmonalis (n=1) festgestellt werden. Diese Patienten erhielten anschließend eine Radiatio des Mediastinums. Bei 8 Patienten wurde eine komplette (R0) Mediastinaltumorresektion und Pleurektomie durchgeführt. Dabei handelte es sich bei 2 Patienten um komplette Pleurektomien. Zwei Patienten erhielten 4 Zyklen einer Platinum-basierten Induktionschemotherapie. Sechs Patienten ohne Induktionstherapie bekamen eine adjuvante Radiochemotherapie (n=3) oder eine adjuvante Radiatio (n=3). Eine postoperative Morbidität wurde bei 2 Patienten (25%) beaobachtet: Chylothorax und postoperative, prolongierte Beatmung wegen einer myasthenischen Krise. Bei einem mittlerem Follow-up von 40,3 ± 22,4 Monaten war die operative Therapie mit Pleurektomie mit einem verlängerten Überleben (66,1 ± 3,6 Monate) assoziiert im Vergleich zu inoperablen und radiochemotherapierten Patienten (22,4 ± 9,2 Monaten, p=0,017).

Schlussfolgerung: Die Pleurektomie bei Thymomen im Masaoka-Stadium IVa ist mit einer niedrigen Morbidität vergesellschaftet. Durch die Grauzonen der bildgebenden Diagnostik sind explorative Thorakotomien möglich. Ein Langzeitüberleben kann bei selektionierten Patienten erreicht werden. Die Frage des Zeitpunkts des Einsatzes der Chemo- und Strahlentherapie (neoadjuvant vs. adjuvant) muss in weiteren Studien überprüft werden.