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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Stellenwert der Computertomographie in der Diagnosesicherung der akuten Appendizitis

Meeting Abstract

  • Juliane Liese - J.W. Goethe Universität Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main
  • Thomas Maximilian Halbinger - J.W. Goethe Universität Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main
  • Patrizia Malkomes - J.W. Goethe Universität Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main
  • Wolf Otto Bechstein - J.W. Goethe Universität Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main
  • Christoph Strey - J.W. Goethe Universität Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch362

doi: 10.3205/12dgch362, urn:nbn:de:0183-12dgch3627

Published: April 23, 2012

© 2012 Liese et al.
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Einleitung: Die kontrastmittelverstärkte Computertomographie (CT) des Abdomens gewinnt zunehmend Bedeutung in der Differentialdiagnostik der akuten Appendizitis. Einer möglichen größeren Sicherheit in der Diagnosestellung durch die CT stehen höhere Kosten und der hiermit verbundene Zeitaufwand gegenüber. Es ist weiterhin offen, welchen Stellenwert die CT-Diagnostik für die Indikationsstellung zur Appendektomie oder für den Ausschluss einer Appendizitis hat.

Material und Methoden: Zwischen Januar 2008 und Dezember 2010 wurden insgesamt 238 Patienten mit dem klinischen und laborchemischen Verdacht auf eine akute Appendizitis entweder appendektomiert (Gruppe A, 143 Patienten) oder bei zweifelhaftem Befund zum Ausschluss einer Appendizitis einer CT Diagnostik (Gruppe B, 95 Patienten) unterzogen. Neben den demographischen Daten wurden der diagnostische Weg (CT / klinisch), der Verlauf, sowie intra- und postoperative Komplikationen retrospektiv analysiert.

Ergebnisse: Die demographischen Daten der beiden Gruppen A und B unterschieden sich signifikant (p<0,05) bezüglich Alter (33,9 Jahre vs. 42,76 Jahre), Anzahl an Vorerkrankungen (22% vs. 53%) und Anzahl der Patienten mit abdominellen Voroperationen (15,7% vs. 27,59%). 29 Patienten aus Gruppe B (30,5 %) wurden nach CT-Diagnostik appendektomiert. Bei den verbleibenden 66 Patienten konnte eine Appendizitis ausgeschlossen werden. Davon zeigten 34 Patienten (51,5%) im CT einen behandlungsbedürftigen Befund. Der unterschiedliche diagnostische Algorithmus verlängerte die Zeitspanne zwischen Aufnahme und Appendektomie signifikant (914 Minuten vs. 516 Minuten, p= 0,01), wobei der anschließende intra- und postoperative Verlauf keinen Unterschied aufwies.

Schlussfolgerung: Die CT des Abdomens eignet sich insbesondere bei älteren und vorerkrankten Patienten mit abdominellen Voroperationen in der Differentialdiagnostik der Appendizitis. Der damit verbundene erhöhte Zeitbedarf bis zur Indikationsstellung beeinflusst den perioperativen Verlauf nicht negativ.