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Stellenwert der Leberresektion bei metastasiertem Magenkarziom – eine retrospektive Analyse von 15 Fällen
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Obwohl 5-9% aller Patienten mit einem Magenkarzinom eine synchrone oder metachrone Lebermetastasierung entwickeln, wird eine Leberresektion resp. Metastasendestruktion nur selten ausgeführt. Häufig bestehen nicht-kurierbare weitere Tumorherde, aber auch bei isolierten resektablen Metastasen wird der Nutzen dieser Behandlung kontrovers diskutiert. Die Literaturrecherche ergab nur wenige retrospektive und keine prospektiven Analysen zu diesem Thema. Wir stellen unsere Ergebnisse von Fällen vor, in denen eine Leberresektion oder Thermoablation ausgeführt wurde.
Material und Methoden: Retrospektiv erhobene Daten aus einer prospektiv geführten Tumordatenbank wurden von 98 Patienten mit hepatisch metastasiertem Magenkarzinom analysiert. Es wurden demografische, tumorbezogene (klinische und pathologische) sowie Tumorverlaufsdaten in die Untersuchung einbezogen. Außerdem erfolgte eine Literaturrecherche in Bezug auf bereits publizierte Fallserien zu diesem Thema.
Ergebnisse: 15 der 98 Patienten wurden reseziert oder thermoabladiert (Interventionsrate 15%). Das 5-Jahre-Überleben der resezierten und thermoabladierten Patienten betrug 29%. Die mediane Gesamtüberlebenszeit betrug 25 Monate. Häufigster Eingriff war die anatomische Resektion von ein oder zwei Lebersegmenten, die Komplikationsrate postoperativ war niedrig (14% Wundheilungsstörungen, 20% Bluttransfusionen, 27% Pleuraergüsse). Ein Patient ist nach 90 Monaten weiterhin tumorfrei.
Schlussfolgerung: Die Leberresektion bei Patienten mit Magenkarzinom im metastasierten Stadium ist bei guter Patientenselektion effektiv, entscheidend ist das Erzielen einer R0-Situation. Alternativ führt die Thermoablation im Falle eines nicht resektablen Leberbefalls wahrscheinlich zu ähnlichen Ergebnissen.