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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Narbensparende Therapie der Gynäkomastie

Meeting Abstract

  • Isabel Edusei - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin
  • Annett Kleinschmidt - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin
  • Uwe von Fritschen - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch336

doi: 10.3205/12dgch336, urn:nbn:de:0183-12dgch3361

Published: April 23, 2012

© 2012 Edusei et al.
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Text

Einleitung: Eine Gynäkomastie belastet die betroffenen Jugendlichen und Männer psychisch erheblich. Etwa 40% der männlichen Jugendlichen haben im Alter von 14 Jahren eine mehr oder weniger ausgeprägte Manifestation. Die Befunde unterliegen in den meisten Fällen einer spontanen Rückbildung. In etwa 10% d.F. verbleiben jedoch Drüsenanteile, die als druckschmerzhafte Knoten imponieren können. Mit der zunehmenden Übergewichtigkeit junger Menschen nimmt auch die Rate an Pseudogynäkomastien, d.h. fibroadipöser Gewebezunahme im Brustbereich, erheblich zu.

Material und Methoden: In den letzten 4 Jahren (n=44 Monate) behandelten wir 139 Patienten mit einer Gynäkomastie durch ein minimalinvasives operatives Vorgehen. Die Indikationsstellung erfolgte jeweils in enger Abstimmung mit den behandelnden Endokrinologen, Pädiatern und Hausärzten.

Durch Liposuktion wurde im Regelfall zunächst der Drüsenkörper weitgehend isoliert und in den Randzonen harmonische Übergänge geschaffen. Dann erfolgte die subkutane Mastektomie über einen submamillären Zugang. Auf Schnittführungen, die den periareolären Bereich überschreiten, wurde zunächst verzichtet. Der Hautmantel wurde durch Redression der natürlichen Schrumpfung überlassen. Lediglich in Ausnahmefällen erfolgte die simultane zirkuläre Straffung.

Ergebnisse: Bei 132 Patienten wurde primär ausschließlich über einen submamillären Zugang vorgegangen, davon bei 114 mit angleichender Liposuktion der Randzonen. Bei 29 Patienten erfolgte bereits beim Ersteingriff eine zirkuläre Straffung. In 4 Fällen war eine Nachstraffung ca. 6 Monate später nötig, da das natürliche Straffungspotential der Haut kein kosmetisch befriedigendes Resultat erbrachte. Nur in 2 Fällen wurde eine Schnittführung erforderlich, die über den perimamillären Bereich hinausging. Bei 3 Patienten wurde der vergrößerte Drüsenkörper nachreseziert. Hauptkomplikationen stellten temporäre Sensibilitätsstörungen und Nachblutung/Hämatom dar.

Schlussfolgerung: Bei der Versorgung der Gynäkomastie steht für die Patienten das ästhetische Resultat häufig im Vordergrund. Ein unauffälliges Narbenbild spielt daher eine wesentliche Rolle für die Therapiewahl. Durch die Kombination der subkutanen Mastektomie mit einer Aspirationslipektomie kann in aller Regel auf eine zusätzliche Straffung verzichtet werden. Sind die Patienten über das zweizeitige Vorgehen informiert, besteht nach unserer Erfahrung kein Akzeptanzproblem. Ein primäres Vorgehen mit erweiterter Schnittführung sollte auch bei ausgeprägtem Hautüberschuss die Ausnahme sein.