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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Hochauflösende Visualisierung der Arteriogenese basierend auf Vasa Vasorum – Techniken, Möglichkeiten und Perspektiven

Meeting Abstract

  • Jonathan-M. Harnoss - Charité-Universitätsmedizin Berlin, CCM und CVK, CC 13 Kardiologie und Angiologie, Center for Cardiovascular Research (CCR), Richard-Thoma-Laboratorien für Arteriogenese, Berlin
  • Zully Ritter - Charité-Universitätsmedizin Berlin, CCM und CVK, CC 13 Kardiologie und Angiologie, Center for Cardiovascular Research (CCR), Richard-Thoma-Laboratorien für Arteriogenese, Berlin
  • Florian Krackhardt - Charité-Universitätsmedizin Berlin, CCM und CVK, CC 13 Kardiologie und Angiologie, Center for Cardiovascular Research (CCR), Richard-Thoma-Laboratorien für Arteriogenese, Berlin
  • Dieter Felsenberg - Charité-Universitätsmedizin Berlin, CBF, Zentrum für Muskel- und Knochenforschung (ZMK), Berlin
  • Wolfgang Schaper - Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim
  • Lilach Lerman - Mayo Clinic College of Medicine, Department of Internal Medicine, Division of Nephrology and Hypertension, Rochester, MN
  • Ivo Buschmann - Charité-Universitätsmedizin Berlin, CCM und CVK, CC 13 Kardiologie und Angiologie, Center for Cardiovascular Research (CCR), Richard-Thoma-Laboratorien für Arteriogenese, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch235

doi: 10.3205/12dgch235, urn:nbn:de:0183-12dgch2352

Published: April 23, 2012

© 2012 Harnoss et al.
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Text

Einleitung: Brückenkollateralen werden bei verschiedenen chronischen Verschlusskrankheiten ausgebildet und verhindern am Herzen ausgedehnte Nekrosen. Ihr Ursprung, ihre Wachstumskinetik und Histomorphologie sind jedoch bisher unbekannt. Da Vasa Vasorum (VV) sich unter Umständen an der Kollateralisierung beteiligen können, wird hypothetisiert, dass VV die Grundlage für Brückenkollateralen darstellen.

Material und Methoden: Um den Arteriogeneseprozess umfangreich darzustellen, wurden mehrere hoch auflösende bildgebende Instrumente wie die Korrosionsmethode, die postmortale Angiographie und Stereoskopie, Micro-CT und Immunhistologie (Ki67, CD 163, SMC-Alpha) eingesetzt und ein neues semi-akutes Gefäßverschlussmodell etabliert, in dem ein lokal-irritierend wirkender Kupferstent minimal invasiv in die linke Koronararterie implantiert wird. Um den Verlauf der Arteriogenese darzustellen, wurden 11 Schweine in fünf Gruppen eingeteilt: Finalisierung an Tag 0.5 (D0.5, n=2), D3 (n=2), D5 (n=1), D7 (n=3) und D12 (n=3) nach Stentimplantation.

Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass (I) Brückenkollateralen vom longitudinalen Typ 1 VV, vor allem Vasa Vasorum interna, abstammen; (II) der Wachstumsprozess von VV zu Brückenkollateralen innerhalb von sieben Tagen abläuft; (III) porcine Brückenkollateralen vermutlich funktionell relevant sind, da die Anzahl an glatten Muskelzellen um 102.06% in der Gefäßwand zunimmt.

Schlussfolgerung: Die hochauflösende Bildgebung in einem minimal invasiven semi-akuten Gefäßverschlussmodell stellt eine innovative Methode dar, mit der zum ersten Mal gezeigt werden konnte, dass porcine Brückenkollateralen von VV abstammen und mit der es gelang, die ungewöhnlich gute Kollateralisierung im Zeitverlauf und unter Bedingungen, die im Menschen ähnlich sind, zu visualisieren. Die vorliegenden Ergebnisse sind aufgrund der Möglichkeit der therapeutischen Stimulation von Brückenkollateralen richtungsweisend für weitere Studien zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit und peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.