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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Erfolgreiche Transplantation eines Spenderpankreas mit präduodenalem Verlauf der Pfortader

Meeting Abstract

  • Peter Schenker - Ruhr Universität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Bochum, Klinik für Chirurgie, Bochum
  • Sascha Grzella - Ruhr Universität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Bochum, Klinik für Chirurgie, Bochum
  • Martin Jazra - Ruhr Universität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Bochum, Klinik für Chirurgie, Bochum
  • Richard Viebahn - Ruhr Universität Bochum, Knappschaftskrankenhaus Bochum, Klinik für Chirurgie, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch159

doi: 10.3205/12dgch159, urn:nbn:de:0183-12dgch1598

Published: April 23, 2012

© 2012 Schenker et al.
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Text

Einleitung: Anomalien der Pfortader, ohne weitere kongenitale Abnormalitäten des kardiovaskulären Systems oder Intestinums sind extrem selten. Im Jahr 2010 wurden im Eurotransplantraum nur 29,6% der angebotenen Spenderpankreata transplantiert.

Material und Methoden: Wir berichten den Fall einer erfolgreichen kombinierten Pankreas-/Nierentransplantation mit einer ventral des Duodenums verlaufenden Pfortader beim Spender. Es handelte sich um einen 28-jährigen, männlichen hirntoten Spender mit hypoxischem Hirnschaden nach 25-minütiger Reanimation (PASScore 16). Bei der Organexplantation zeigte sich ein präduodenaler Verlauf der Pfortader. Bis auf eine akzessorische linke Leberarterie ergaben sich keine weiteren kongenitalen Abnormalitäten. Empfänger war ein 42-jähriger männlicher Typ 1 Diabetiker mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz (HLA-Mismatch 1-1-2, Ischämiezeit Pankreas: 19h:25min; Niere:22h:15min.). Die arterielle Anastomosierung erfolgte zwischen Y-Graft des Spenderpankreas und rechter A. iliaca communis. Die Anastomosierung , der im Bereich der Facies ventralis des Pankreskopfes entspringenden Pfortader, erfolgte mesenterial-venös, End-zu-Seit zur V. mesenterica superior. Eine venöse Verlängerung der Pfortader (Graft) war nicht notwendig Die exokrin-enterale Drainage des Pankreastransplantates erfolgte durch eine Seit-zu-Seit Duodeno-Duodenostomie. Der Patient wurde für 7 postoperative Tage aPTT-adaptiert (50-60s) intravenös heparinisiert, dannach erfolgte die Umstellung auf 1x5000 I.E. Fraxiparin s.c. und ASS100mg/d.

Ergebnisse: Am 3. postoperativen Tag wurde eine Hb-relevante obere GI-Blutung im Bereich der Duodeno-Duodenostomie mittels Clipping suffizient versorgt. Der weitere postoperative Verlauf war komplikationslos. Es bestand eine Normoglycämie ohne Insulinsubstitution. Die stationäre Entlassung erfolgte am 22. postoperativen Tag. 6 Monate nach Transplantation besteht eine regelrechte Funktion beider Organe (Serumkreatinin 1,1mg/dl; BZ nüchtern 70-90mg/dl;HbA1c 5,2%). (Abbildung 1 [Abb. 1])

Schlussfolgerung: Auch Spenderpankreata mit anatomischen Abnormalitäten können erfolgreich transplantiert werden und so den Spenderpool erweitern.