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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Interventionsstudie zur Organspendebereitschaft bei 1818 Beschäftigten einer deutschen Universität

Meeting Abstract

  • Gernot Maximilian Kaiser - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Matthias Heuer - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Sonia Radunz - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Friederike von Hugo - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Carmen Kirchner - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Andreas Paul - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch149

doi: 10.3205/12dgch149, urn:nbn:de:0183-12dgch1498

Published: April 23, 2012

© 2012 Kaiser et al.
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Text

Einleitung: Ursächlich für den Organmangel in Deutschland ist weiterhin auch die hohe Ablehnungsrate bei geringer Rate an Organspenderausweisträgern. Ziel dieser Studie ist es Informationen zur Organspende zu vermitteln und die Organspendebereitschaft exemplarisch an einer deutschen Universität zu erfassen. Insbesondere wird dabei der Einfluss von gezielter Information auf die Einstellung zur Organspende untersucht.

Material und Methoden:

Im Frühjahr 2011 wurde ein dreiteiliger Fragebogen mit einem gezielten Aufklärungstext (500 Wörter, 1 Grafik) zum Thema „Organspende“ an die Beschäftigten der Universität Duisburg-Essen per e-mail versandt. Es handelt sich um eine Interventionsstudie im Onlineverfahren. Den Teilnehmern der Umfrage stand für die Beantwortung der Fragen ein Zeitraum von 21 Tagen zur Verfügung. Die technische Ausgestaltung der online-Umfrage stellte sicher, dass die Befragten anonym bleiben und dennoch jeder Adressat nur einmal an der Umfrage teilnehmen konnte.

Ergebnisse:

Insgesamt haben 7.230 Personen eine Einladung zur Teilnahme an der Umfrage erhalten. 1818 Personen (25%) haben die Umfrage vollständig bearbeitet.Der Anteil der Organspendeausweisträger unter den Befragten liegt bei beiden Geschlechtern und in allen Altersgruppen konstant bei etwa 42 %. Der Anteil derjenigen, die eine Organspende für sich selbst befürworten würden, ist mit 87% über die Geschlechter und Altersgruppen in etwa konstant. 66% der Befragten, die vor der Intervention keinen Organspenderausweis hatten, können sich aufgrund der erhaltenen Information vorstellen, zukünftig einen Organspenderausweis zu tragen. Nur 8 % der Befragten geben an, eine Patientenverfügung zu besitzen.

Schlussfolgerung: Essentiell für die Förderung der Organspendebereitschaft ist die gezielte Informationsverbreitung. Im Rahmen dieser Interventionsstudie konnten neben der Datenanalyse auch wesentliche Informationen zum Thema „Organspende“ an mehrere Tausend Personen weitergegeben werden. 85% der Umfrageteilnehmer haben die Informationen gelesen. Ihre Auseinandersetzung mit dem wichtigen Thema Organspende ist damit dokumentiert. Die hohe Steigerungsrate der Bereitschaft zum Tragen eines Spenderausweises zeigt die effektive Möglichkeit des gezielten Einsatzes von Kurzinformationen durch E-mail auch beim Thema Organspende.