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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Palliative Chirurgie beim Magenkarzinom – Ergebnisse der Qualitätssicherung

Meeting Abstract

  • Ulrich Ebeling - MEDIGREIF Kreiskrankenhaus Burg GmbH, Allgmeine und Viszeralchirurgie, Burg
  • Lutz Meyer - HELIOS Vogtlandklinikum Plauen, Klinik für Chirurgie, Plauen
  • Frank Meyer - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg
  • Karsten Ridwelski - Klinikum Magdeburg gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Magdeburg
  • Hans Lippert - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg
  • Ingo Gastinger - Medizinische Fakultät Magdeburg, AnInstitut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin gGmbH, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch743

doi: 10.3205/11dgch743, urn:nbn:de:0183-11dgch7430

Published: May 20, 2011

© 2011 Ebeling et al.
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Einleitung: Der Anteil der Magenkarzinompatienten, die primär ein palliatives Therapiekonzept benötigen, liegt bei ca. 20 %. Dieses umfasst neben der systemischen palliativen Chemotherapie auch die chirurgischen Palliativeingriffe.

Material und Methoden: An Hand der Daten der prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie zur operativen Therapie des Magenkarzinoms 2002 wurden die Ergebnisse der chirurgischen Palliation beim Magenkarzinom analysiert.

Im Erfassungszeitraum vom 01.01. bis 31.12.2002 wurden 1139 Magenkarzinompatienten erfasst und 1031 operativ behandelt. Bei 70,4% der operierten Patienten (n=726) konnte eine R0-Situation erreicht werden (Gruppe 1). Palliative Resektionen des Primärtumors waren bei 16,0% der operierten Patienten (n=165) möglich, bei n=116 Patienten hatte dabei primär eine kurative Intention bestanden, bei n=49 Patienten eine bereits primär palliative Intention. Von den 116 unter primär kurativer Intention, aber mit palliativem Ergebnis resezierten Patienten wurde in n=63 Fällen eine R1-Situation, in n=53 Fällen lediglich ein R2-Situation erzielt. Demgegenüber standen nichtresezierende operative Palliationen bei 13,6% der operierten Patienten (n=140), hiervon n=50 in ursprünglich kurativer, n=90 in primär palliativer Intention. Die Patientengruppen wurden hinsichtlich des perioperativen Risikos und der medianen Überlebenszeit miteinander verglichen.

Ergebnisse: Die Gruppen mit kurativem Ziel, aber palliativem Ergebnis (Gruppe 2) und mit primär palliativer Intention (Gruppe 3) unterschieden sich signifikant in der Rate intraoperativer Komplikationen (in Gruppe 3 niedriger) und in der postoperativen Letalität (in Gruppe 3 höher). In den übrigen Parametern (allgemeine / spezifische postoperative Komplikationen, Gesamtmorbidität) waren keine Unterschiede nachweisbar. Innerhalb der Gruppe 2 zeigten sich signifikant höhere Werte bei ausgedehnteren Eingriffen (R1 gegenüber R2 gegenüber keine Resektion). In Gruppe 3 waren signifikante Unterschiede lediglich bei allgemeinen postoperativen Komplikationen und der Gesamtmorbidität, jeweils zugunsten der nicht resezierten Patienten, zu verzeichnen.

R1-resezierte Patienten überlebten signifikant länger als Patienten ohne Resektion, weitere Unterschiede fanden sich in den medianen Überlebenszeiten zwischen R1-resezierten (14 Monate), R2-Resezierten (7,5 Monate) und Patienten ohne Resektion (7 Monate) nicht.

Schlussfolgerung: Palliative Resektionen beim Magenkarzinom sind mit einem erhöhten perioperativen Risiko verbunden. Einen Überlebensvorteil erzielen nur ursprünglich kurativ intendierte R1-Resektionen.