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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Pankreaskarzinom bei chronischer Pankreatitis

Meeting Abstract

  • Felix Rückert - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Torsten Brussig - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Stephan Kersting - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Alfred Bunk - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Florian Ehehalt - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Marius Distler - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Doreen Hoffmann - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Frank Dobrowolski - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Christian Pilarsky - Uniklinik Dresden, VTG-Chirurgie, Dresden
  • Hans-Detlev Saeger - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden
  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch600

doi: 10.3205/11dgch600, urn:nbn:de:0183-11dgch6008

Published: May 20, 2011

© 2011 Rückert et al.
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Text

Einleitung: Das Pankreaskarzinom (PDAC) wird aufgrund der ungünstigen anatomischen Lokalisation oft spät diagnostiziert. Die Diagnostik ist zusätzlich aufgrund der schwierigen Differentialdiagnose zur chronischen Pankreatitis (CP) erschwert. Gerade Patienten mit bekannter CP sind gefährdet, unterdiagnostiziert zu werden, da die CP ein Risikofaktor für die Entstehung des Pankreaskarzinoms darstellt und entzündlicher und neoplastischer Tumor oft präoperativ schlecht zu unterscheiden sind.

Ziel dieser Studie war es, verschiedene diagnostische Prozeduren bezüglich Ihrer Sensibilität und Spezifität bei der Diagnose des PDAC auf dem Boden einer CP zu evaluieren.

Material und Methoden: Es erfolgte die retrospektive Analyse von Patienten, die von 1999 bis 2010 in der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinkums Dresden behandelt wurden.

Die Studiengruppe stellten Patienten mit bekannter CP dar, welche in der Folge ein PDAC entwickelten. Als Kontrollgruppe dienten einerseits Patienten mit Pankreaskopfresektion bei histologisch gesicherter CP sowie Patienten mit PDAC ohne Anamnese einer CP.

Verglichen wurden einerseits Unterschiede in der Anamnese und paraklinischen Parametern. Weiterhin erfolgte die Korrelation der präoperativen Bildgebung (Ultraschall, CT, MRT, Endosonografie, MRCP, Angiografie) mit den intraoperativen sowie pathohistologischen Befunden.

Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurden 20 Patienten mit bekannter CP in unserer Klinik behandelt, welche ein konsekutives Pankreaskarzinom entwickelten. 54 Patienten mit CP und PDAC dienten als Kontrollgruppen. 65% der Patienten unserer Kohorte zeigten ein erhöhtes CA19-9 (20,3% bei Patienten mit CP). Die Ultraschalluntersuchung zeigte in 61,5% eine Übereinstimmung zum tatsächlichen Befund (Dignität unklar in 15,3%, falscher Befund in 23,0%). Die CT-Diagnostik zeigte in 16,6% der Fälle ein korrektes Ergebnis, in jeweils 41,6% der Fälle war die Dignität unklar bzw. wurde eine Falschaussage getroffen. Beim MRT zeigte sich in 50% der Fälle eine korrekte Aussage resp. Falschaussage.

Schlussfolgerung: Die präoperative Diagnostik gestaltet sich beim Pankreaskarzinom auf dem Boden einer CP schwierig. Tumormarker und Ultraschall scheinen bei der Differentialdiagnostik besonders wertvoll, jedoch ist aufgrund der geringen Fallzahl eine generelle Aussage nicht möglich.