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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Hat die neue R0/R1 Klassifikation nach RCP eine prognostische Relevanz auf das Überleben bei Patienten mit einem ductalen Adenocarcinoms des Pankreaskopfes

Meeting Abstract

  • Monika Silvia Janot - Josef-Hospital, Viszeralchirurgie, Bochum
  • Sabine Kersting - Josef-Hospital, Viszeralchirurgie, Bochum
  • Ansgar Michael Chromik - Josef-Hospital, Viszeralchirurgie, Bochum
  • Dominique Sülberg - Josef-Hospital, Viszeralchirurgie, Bochum
  • Uwe Bergmann - Josef-Hospital, Viszeralchirurgie, Bochum
  • Andrea Tannapfel - Bergmannsheil, Pathologie, Bochum
  • Waldemar Uhl - St. Josef-Hospital Bochum, Klinik der Ruhr-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch599

doi: 10.3205/11dgch599, urn:nbn:de:0183-11dgch5990

Published: May 20, 2011

© 2011 Janot et al.
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Text

Einleitung: Nach der UICC (International Union Against Cancer) Klassifikation wird R1 als Nachweis von Tumorzellen innerhalb der Resektionsrandes definiert. Hingegen wird bei den Royal College of Pathologists (RCP) bereits der Nachweis von Tumorzellen innerhalb von 0,1 cm als R1 gewertet. Ziel dieser Arbeit war es den Einfluss des retropankreatischen Resektionsrandes und verschiedener Prognosefaktoren auf das Überleben bei Patienten mit durchgeführter Operation bei Pankreaskopfadenocarcinom zu untersuchen.

Material und Methoden: Von 2007 –2009 haben 62 Patienten (mittleres Alter: 54 Jahre) bei einem ductalen Adenocarcinom des Pankreaskopfes eine Operation in kurativer Intention erhalten. Der Einfluß des Resektionsrandes auf das Gesamtüberleben wurde uni- und multivariat für beide Klassifikationen (UICC,RCP) untersucht.

Ergebnisse: Der Median für das Gesamtüberleben lag bei 21,5 Monaten. Nach UICC Kriterien lag eine R1 Situation bei 8% vor. Zusammen mit dem N Status, Grading, der Lymphknoten ratio, sowie des R Status (UICC) zeigte sich ein signifikanter Einfluß auf das Gesamtüberleben in univariater Analyse. Unter Anwendung der RCP Klassifikation kam es zum Anstieg der R1 Rate auf 26%. In der multivariaten Analyse zeigte das Grading (p=0.008) und der Lymphknotenstatus (p=0.043) (und hier insbesondere das Verhältnis befallener zur Gesamtzahl entnommener NDD) einen signifikanten Einfluß auf das Überleben. Ein Resektionsrand ≤0,1cm zeigte kein signifikant schlechteres Überleben.

Tabelle 1 [Tab. 1]

Schlussfolgerung: Die neue R1 Klassifikation nach RCP zeigt in unserer Studie keinen signifikanten Einfluß auf das Gesamtüberleben bei Patienten mit ductalem Adenocarcinom. Hingegen zeigte sich der R Status nach UICC, das N- Stadium und das Gading als prognostisch relevant. Zusammenfassend sollte die ursprüngliche R0/R1 Klassifikation beibehalten werden. In Anlehnung an das Rektumcarcinom sollte auch bei Pankreascarcinom die Angabe des circumferentiellen Resektionsrandes, insbesondere zur Mesenterialwurzel zukünftig von den Pathologen mit angegeben werden.