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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Kombinierte nicht-invasive Therapien bei chronischer Epikondylitis (TendoShock-2010, ClinicalTrials.gov NCT01185951)

Meeting Abstract

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  • Karsten Knobloch - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Sophie Stadermann - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch556

doi: 10.3205/11dgch556, urn:nbn:de:0183-11dgch5569

Published: May 20, 2011

© 2011 Knobloch et al.
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Einleitung: Die Epikondylitis zeichnet sich durch eine gesteigerte Durchblutung am Ort des Schmerzes aus, die visuell durch Farb- oder Power-Doppler-Sonographie erfasst und durch Laser-Doppler-Flussmessung quantifiziert werden kann. Dieser Neovaskularisation ist eine generell bei Tendinopathien nachweisbare Veränderung, die mit Schmerzen einhergeht, da auf der Oberfläche der Neogefässe CGRP- und Substanz-P-positive Schmerzfasern vorhanden sind. Je mehr Neogefäße vorliegen, desto größer sind die Schmerzen. Randomisiert-kontrollierte Studien konnten für die Sklerosierung mit Polidocanol farb-Doppler-kontrollierte wie auch für die Stosswellentherapie Therapieeffekte nachweisen. Die Frage dieser Kohortenstudie war es, ob die Kombination dieser Einzelmaßnahmen mit weiteren Maßnahmen praktikabel ist und die Patienten davon profitieren.

Material und Methoden: 16 Patienten (47±7 Jahre, BMI 24±3 kg/m2) mit chronischer Epikondylitis von mehr als drei Monaten Beschwerdedauer (22±27 Monate) wurden eingeschlossen. Durch einen erfahrenen Untersucher erfolgte die Power-Doppler-Sonographie der Ellenbogenregion bei 90° Flexion des Ellenbogens in Ruhe mit Nachweis oder Ausschluss der Neogefäße, die bei allen Patienten nachgewiesen werden konnten. Die Kombinationstherapie bestand aus der fokussierten Stosswellentherapie mit 2000 Impulsen, 0,25 mJ/mm2 (STORZ Duolith) gefolgt von der Power-Doppler-kontrollierten Sklerosierung mit Polidocanol (0,5%, 2 ml). Ab dem Folgetag war ein exzentrisches Krafttraining mit dem Thera-Band Flex-Bar Stab (6x15 Wiederholungen Supination/Pronation über 12 Wochen) empfohlen. Die Studie ist bei ClincialTrials.gov unter NCT01185951 registriert.

Ergebnisse: Die Schmerzstärke in Ruhe auf einer VAS von 0–10 lag bei Beginn bei 4,2±2,7 und danach bei 0,7±1.5 (p<0,001, 95% Konfidenzintervall 2,64–5,81). Die Schmerzstärke bei Belastung lag zu Beginn bei 6,3±1,0 und danach bei 3,7±3,1 (p=0,08, 95% Konfidenzintervall 5,66–6,84). Der DASH-Score lag bei 29±7 zu Beginn und bei 7±9 nach Therapie (p<0,001, 95% Konfidenzintervall 2–11). Im Mittel waren 2,2±1,9 Behandlungen nötig. Die Zufriedenheit der Patienten wurde mit Schulnote 1 bewertet, alle Patienten würden sich wieder in dieser Weise behandeln lassen. Es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.

Schlussfolgerung: Die kombinierte Behandlung mit Sklerosierung, fokussierter Stosswellentherapie und exzentrischem Krafttraining ist eine effektive Möglichkeit zur Behandlung einer chronischer Epikondylitis.