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Haben wir das ideale Implantat für die TAPP gefunden? Prospektive klinische Studie mit dem "proGrip" Netz
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Bei der Leistenbruchversorgung in der TAPP Technik ist die Fixierung des eingebrachten Netzes in aller Regel notwendig. In dieser prospektiven Studie wurde ein leichtgewichtiges Netz, welches mit resorbierbaren Widerhäckchen versehen ist in der laparoskopischen Technik verwendet. Das Netz wurde bisher fast ausschließlich in der offenen Bruchversorgung verwandt. Die Einjahresergebnisse der ersten 120 Patienten waren sehr ermutigend. Ziel dieser Folgestudie war es nun die Ergebnisse über mehrere Jahre zu überprüfen. Endpunkte waren Rezidivrate, Komplikationsrate, OP Zeit und persistierenden Neuralgien.
Material und Methoden: 266 konsekutive Patienten mit 320 operierten Leistenhernien (♂=226, Alter 51 Jahre im Median). Eingeschlossen wurden Ersteingriffe als auch Rezidivbrüche (nur bei offener Voroperation). Die mittlere postoperative Beobachtungszeit beträgt 22 Monate. Klinische Nachuntersuchungen erfolgten nach 3,12, 24 und 36 Monaten.
Ergebnisse: Die mittlere OP Zeit betrug 40 Minuten (22-72). Bei zwei Patienten kam es nach 8 bzw. 12 Monaten zu einem medialen Rezidiv (0,8%). Beide Patienten hatten als Primärbefund eine große medialer Bruchpforte (< 3 cm) Postoperativ persitierende Neuralgien wurden nicht beobachtet. Zwei Patienten hatten rezidivierende Serombildungen im Leistenkanal. Ein Patient wurde wegen eines Dünndarmileus, eine Patientin wegen des fälschlichen Verdachtes eines Frührezidives relaparoskopiert. (Letalität 0, Majorkomplikationen 2/320, Minorkomplikationen 8/320)
Schlussfolgerung: Die Implantation des „proGrip“ Netzes ist in der laparoskopischen Technik sicher durchführbar. Der Vorteil dieses Implantates, die Selbstfixierung, gilt auch für diese Art der Platzierung. Die anfänglich etwas ungewohnte laparoskopische Handhabung des Netzes konnten alle Operateure in kurzer Zeit erlernen. Es traten keine Frührezidive auf, was für die sofortige Stabilität der Versorgung spricht. Bei lediglich 2 Patienten kam es zu einem medialen Rezidiv. Bei der Re-Operation sah man, dass die mediale Bruchpforte nicht ausreichend abgedeckt war, was durch ein etwas größeres Netz wahrscheinlich hätte vermieden werden können. Erfreulich ist das Fehlen von persistierenden Neuralgien, eine Komplikation die meist durch die Anwendung von Titanklammern oder Spiraltackern entsteht. Da keine Fixierung oder Klebung notwendig ist, ergibt sich zusätzlich ein Kostenvorteil durch die Anwendung dieses neuen Netzimplantates.