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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Ergebnisse einer matched-pairs Analyse zum Einfluss der intraoperativen Laser-Fluoreszenz-Angiographie auf die Rate von Anastomoseninsuffizienzen in der kolorektalen Tumorchirurgie

Meeting Abstract

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  • Jörg Höer - Hochtaunus Kliniken Bad Homburg, Chirurgische Klinik I, Bad Homburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch531

doi: 10.3205/11dgch531, urn:nbn:de:0183-11dgch5310

Published: May 20, 2011

© 2011 Höer.
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Einleitung: Nach kolorektalen Resektionen entwickeln bis zu 19% der Patienten klinisch apparente Anastomoseninsuffizienzen. Eine ungenügende Durchblutung der Anastomose ist als wesentlicher Risikofaktor für die Anastomoseninsuffizienz erkannt. Die Perfusion der Anastomosenregion kann intraoperativ durch die Laser-Fluoreszenz-Angiographie (LFA) objektiviert werden. Der Effekt dieser Maßnahme zur intraoperativen Qualitätssicherung auf die Rate der revisionspflichtigen Anastomoseninsuffizienzen und die Krankenhausverweildauer wurde in einer retrospektiven matched-pairs Untersuchung evaluiert.

Material und Methoden: Zwischen 2003 und 2008 wurden alle Anstomosenregionen bei kolorektalen Tumorresektionen intraoperativ mit der LFA untersucht. Patienten mit gleichartigen Operationen ohne intraoperative LFA aus den Jahren 1998 bis 2003 dienten als Kontrollgruppe. Paarbildungen erfolgten bei 402 Patienten nach den match-Kriterien Alter, Resektionsart, Anastomosenart, protektives Stoma, intraoperative Blutgabe, Notfalloperation und body-mass-index. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Fisher- und dem Wilcoxon-Test.

Ergebnisse: Zweiundzwanzig Revisionen erfolgten aufgrund einer Anastomoseninsuffizienz, 7 (3.5%) in der LFA-Gruppe, 15 (7.5%) in der Kontrollgruppe. Die Analyse der Untergruppen ergab bei elektiver Resektion eine Revisionsrate von 3.1% in der LFA-Gruppe und von 7.7% in der Kontrollgruppe (p=0.04, Senkung der Revisionsrate um 60 %). Bei Patienten >70 Jahre lag die Revisionsrate in der LFA-Gruppe bei 4.3%, in der Kontrollgruppe bei 11.9% (p=0.04, Senkung der Revisionsrate um 64%).Die mittlere Krankenhausverweildauer in der LFA-Gruppe war im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant reduziert (p=0.01). Die mittlere Untersuchungszeit der LFA betrug 6.8 Minuten.

Schlussfolgerung: Die Studie weist eine Reduktion der insuffizienzbedingten Revisionen von 4% in der LFA-Gruppe nach. Bei der Subgruppenanalyse ergeben sich signifikant niedrigere Insuffizienzraten bei elektiven Operationen sowie bei Patienten >70 Jahre.

Die intraoperative LFA ist eine einfach durchzuführende Maßnahme zur Qualitätssicherung, die sowohl die Rate schwerwiegender Komplikationen als auch die Krankenhausverweildauer signifikant reduziert.