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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Endoskopische Therapie benigner Stenosen des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes im Säuglingsalter

Meeting Abstract

  • Marcel Binnebösel - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen
  • Klaus Thilo von Trotha - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen
  • Gerd Steinau - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen
  • Christian Daniel Klink - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen
  • Son Truong - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen
  • Ulf Peter Neumann - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch481

doi: 10.3205/11dgch481, urn:nbn:de:0183-11dgch4810

Published: May 20, 2011

© 2011 Binnebösel et al.
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Text

Einleitung: Dilatationen benigner Stenosen des Gastrointestinaltraktes werden bei Erwachsenen und Kindern als Goldstandard endoskopisch vorgenommen. Relevante Stenosen des GI-Traktes im Säuglingsalter erfordern bisher konventionell chirurgische Verfahren, z.B. Erweiterungsplastiken oder Resektionen. Die endoskopische Therapie von benignen Stenosen des GI-Traktes im Säuglingsalter stellt daher einen neuen therapeutischen Ansatz dar.

Material und Methoden: Wir berichten über zwei konsekutive Säuglinge, bei denen bei nekrotisierender Enterokolitis (NEK) mit Perforation eine Diskontinuitätsresektion erfolgte. Beim ersten Säugling (Frühgeborenes der 29. Schwangerschaftswoche (SSW), Geburtsgewicht 1470 g) erfolgte im korrigierten Alter von 12 Monaten bei Kurzdarmsyndrom die Kontinuitätswiederherstellung. 4 Wochen postoperativ zeigte sich klinisch und radiologisch eine langstreckige Pylorusstenose und eine Stenose der ileosigmoidalen Anastomose. Beim zweiten Säugling (Frühgeborenes der 26. SSW, Geburtsgewicht 950 g) wurde mit 4 Monaten die Kontinuitätswiederherstellung geplant. Präoperativ zeigte sich eine relevante, entzündlich bedingte Stenose im ausgeschalteten rektosigmoidalen Bereich. Die endoskopische Therapie der Stenose im oberen GI-Trakt erfolgte mit einem hydraulischen Ballondilatator, die Bougierung der Stenosen im unteren GI-Trakt wurde nach Savary vorgenommen. Nach der Intervention wurde endoskopische und radiologisch eine Perforation oder Leckage ausgeschlossen.

Ergebnisse: Bei beiden Säuglingen konnten die Stenosen des unteren GI-Traktes sicher und komplikationslos auf jeweils 7 mm Durchmesser bougiert werden. Die langstreckige Pylorusstenose konnte ebenfalls sicher und komplikationslos auf 8 mm Durchmesser dilatiert werden. Die Therapie wurde nach 5 bzw. 6 Tagen komplikationslos wiederholt. Im follow-up (1 Jahr) fand sich bei beiden Säuglingen weder klinisch noch radiologisch eine Restenosierung.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Therapie benigner Stenosen des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes erscheint auch bei Säuglingen sicher möglich und effizient. Langzeitergebnisse müssen jedoch abgewartet werden, um die wahre Effektivität zu zeigen.