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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Chirurgische Ausbildung: Erwartungen an und Wert der Hauptvorlesung aus Sicht der Studierenden

Meeting Abstract

  • Ulrich Klaus Fetzner - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Eva Wolfgarten - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Stefan Paul Mönig - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Hakan Alakus - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Ralf Metzger - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Christian Gutschow - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Wolfgang Schröder - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf Hölscher - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Elfriede Bollschweiler - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch467

doi: 10.3205/11dgch467, urn:nbn:de:0183-11dgch4675

Published: May 20, 2011

© 2011 Fetzner et al.
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Text

Einleitung: Die Entscheidung für die Aufnahme einer Weiterbildung im Fachgebiet Chirurgie wird bereits im klinischen Abschnitt der ärztlichen Ausbildung erwägt oder getroffen. Eine Verbesserung der Qualität der Ausbildung stellt so auch einen Beitrag zur Minderung des Nachwuchsmangels in der Chirurgie dar. Wir untersuchten den Stellenwert der chirurgischen Hauptvorlesung.

Material und Methoden: Den n = 160 Teilnehmern der chirurgischen Hauptvorlesung wurde zum Zeitpunkt der schriftlichen Abschlussprüfung im WS 2008/2009 ein mit halboffenen Fragen formulierter Fragbogen vorgelegt (20 Fragen mit jeweils 3 Antwortmöglichkeiten). Die Teilnahme war freiwillig.

Ergebnisse: 86 (53,75%) vollständig und korrekt ausgefüllte Fragebögen waren auswertbar. Das mittlere Alter der Befragten lag bei 24,7 Jahren. Die Studierenden befanden sich im Schnitt im 9. klinischen Semester und benötigten im Schnitt noch 3 Semester zur Zulassung dem Praktischen Jahr. Über 95% der Befragten stimmten für die klassische Frontalvorlesung, welche systematisches Grundlagenwissen vermittelt. Zusätzlich sollen sowohl das prüfungsrelevante Wissen (Scheinerwerb), als auch die Schwerpunkte der zentralen Staatsexamina (IMPP) einfliessen. Auch Praxisbezüge sollen in die Hauptvorlesung aufgenommen werden (> 85%). Wichtig (> 90%) war die gute Koordination von Vorlesung und praktischen Lehrveranstaltungen (Seminare, Blockpraktika). Die Vorlesung sollte thematisch stets den praxisorientierten Kursen voranstehen. Entitätsspezifisches, problemorientiertes oder differentialdiagnosebasierter Unterricht sollte den Kleingruppen- und bettseitigen Unterrichtsformen vorbehalten bleiben. Die gesamte chirurgische Lehre sollte sich nur über 1 Semester erstrecken (>90%). Zu über 90% lehnen Studierende neuzeitliche elektronische Lehrformate (Online-Vorlesung, Online-Module, u.a.) ab. Als geeignetestes Instrument für die Qualitätssicherung der Vorlesung sehen die Studierenden die direkte Rückmeldung im Dozentengespräch (>80%), weniger eine anonyme schriftliche Evaluation (<15%).

Schlussfolgerung: Die klassische chirurgische Hauptvorlesung ist Kernelement der akademischen chirurgischen Lehre. Eine Hauptvorlesung welche die o.g. Forderungen erfüllt wird der Verantwortung gestiegener Erwartungen der Studierenden an akademische Lehrveranstaltungen gerecht und kann einen wichtigen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Aufnahme einer chirurgischen Weiterbildung darstellen.