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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Zystoenterische Konversion nach Pankreastransplantation: Gute Symptomkontrolle und Transplantatfunktion.

Meeting Abstract

  • Axel Kleespies - Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München
  • Michael Mikhailov - Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München
  • Philipe M. Khalil - Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München
  • Wolf-Dieter Illner - Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München
  • Helmut Arbogast - Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München
  • Christiane J. Bruns - Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München
  • Markus Rentsch - Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München
  • Karl-Walter Jauch - Universitätsklinikum der LMU München-Großhadern, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Martin K. Angele - Klinikum der Universität München – Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch433

doi: 10.3205/11dgch433, urn:nbn:de:0183-11dgch4330

Published: May 20, 2011

© 2011 Kleespies et al.
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Text

Einleitung: Etliche Patienten entwickeln nach erfolgreicher Pankreastransplantation in Blasendrainagetechnik (BD) nicht beherrschbare urogenitale und sonstige Komplikationen, so dass eine Umwandlungsoperation (zysto-enterische Konversion, ZEK) notwendig wird. Ziel unserer Studie war die Analyse des eigenen Patientenguts bzgl. Indikation zur- sowie Organfunktion und Symptomverbesserung nach ZEK.

Material und Methoden: Zwischen 1989 und 2001 führten wir n=121 simultane Pankreas-Nieren-Transplantationen (SPK) in Blasendrainagetechnik (BD) und in der Folge bis 2006 n=32 ZEK durch (26%). Die Analyse patienten- und operationsspezifischer Daten erfolgte anhand einer prospektiven Datenbank. Morbidität, Langzeitfunktion und Patientenüberleben wurde mit den Ergebnissen nach primär enteraler Drainagetechnik (ED) verglichen (1996–2009) und die Symptomkontrolle mittels „Linkert Scale“ ermittelt.

Ergebnisse: Der mediane Beobachtungszeitraum betrug 166 Monate, das mediane Patientenalter 45,5 Jahre und die Dauer zwischen SPK und ZEK 5,3 Jahre. Indikationen zur ZEK waren Komplikationen der ableitenden Harnwege (62,5%), des Duodenalsegments (15,6%), Transplantatpankreatitis (12,5%), Transplantatpyelonephritis (6,3%), metabolische Azidose (3,1%) oder mehrere der genannten (21,9%). Die Operationsdauer und der postoperative Aufenthalt betrugen 148 min. bzw. 13 Tage. Die chirurgische Komplikationsrate betrug 28%, die Revisionsrate 25%. In zwei Fällen kam es zum frühen Transplantatverlust und ein Patient verstarb perioperativ am Myokardinfarkt. 54,8% der Patienten zeigten eine signifikante Verbesserung der Symptomatiktion und 45,2% wurden komplett beschwerdefrei. Die Patientenzufridenheit mit dem Langzeitergebnis war sehr hoch. Die Transplantatfunktionsrate nach SPK ZEK (5J: 93,7%; 10J: 81,3%) war vergleichbar mit der nach primären ED (p<0,005) und das Langzeitüberleben der Patienten war gut (5J: 93,8%; 10J: 87,5%).

Schlussfolgerung: Urogenitale Komplikationen sind auch viele Jahre nach erfolgreicher SPK (BD) Hauptindikation für eine ZEK. Durch die Operation wird die Mehrzahl der Patienten beschwerdefrei. Trotz postoperativer Komplikationen ist ein Organverlust nach ZEK selten und das Patientenüberleben sowie die Transplantatfunktion sind gut. Bei konservativ nicht beherrschbaren Komplikationen stellt daher auch heute noch die ZEK eine Salvage-Operation mit hervorragendem Langzeitergebnis dar.