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RET Mutationen und Polymorphismen bei hypertropher Pylorusstenose
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Die spastisch-hypertrophe Pylorusstenose (HPS) ist eine häufige Krankheit im Säuglingsalter, mit einer Frequenz von ca. 2–3 Kindern pro 1.000 Neugeborene. Ein genetischer Hintergrund wird wegen der familiären Häufung der Krankheit vermutet. Als mögliches Zielgen für HPS wurde das RET Gen angenommen, da dieses Gen für die Reifung von Ganglienzellen zuständig ist und dadurch die Relaxierung der glatten Muskulatur assoziiert. Darüber hinaus wurde eine verminderte Expression von RET in der pylorischen Muskulatur in HPS nachgewiesen. Unser Ziel war die gesamte kodierende Region des RET Gens bei HPS für Mutationen oder Polymorphismen, die mit dem Phänotyp des HPS assoziiert sind, zu analysieren.
Material und Methoden: Es wurden 32 HPS Kinder und 48 gesunde Kontrollindividuen untersucht. Wir führten die Sequenzierung genomischer DNA isoliert aus Leukozyten des peripheren Blutes mit Primern für Exon 1 bis 21 des RET Gens durch. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Cochran-Armitage trend test mit Kalkulierung des exakten p-Wertes. Wenn keine homozygoten Varianten beobachtet wurden, erfolgte die Analyse durch den Fisher’s Exact Test.
Ergebnisse: Wir haben 19 Varianten in der kodierenden Region des RET Gens bei HPS Patienten analysiert, inklusive des Promoterbereichs (c.-5g>a und c.-1c>a). Wichtige bekannten Varianten, die mit Mb. Hirschsprung oder MEN 2A assoziiert sind, wurden beobachtet (c.135G>A, c.2372A>T, c.2753T>C). Darüber hinaus wurden auch häufige Polymorphismen in Exon 21 (c.3187+47 c>t, c.3187+591 c>t) und in der 3’ untranslated region (c.+124a>g) beobachtet. Trotzdem fanden wir keine signifikante Assoziation zwischen Varianten in HPS und in der Kontrollgruppe.
Schlussfolgerung: RET Varianten wurden in mehreren HPS Patienten nachgewiesen, jedoch ohne statistische Unterschiede zur Kontrollgruppe. Dies weist darauf hin, dass das RET Gen isoliert keine Bedeutung für die Genese von HPS hat. Trotzdem ist eine Assoziation spezifischer Haplotypen von RET und andere Gene wie nNOS mit dem HPS-Phänotyp nicht auszuschließen, aufgrund der Häufigkeit der Varianten.