gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

RET Mutationen und Polymorphismen bei hypertropher Pylorusstenose

Meeting Abstract

  • Alexandre Serra - Universitätsklinikum Ulm, Kinderchirurgie, Ulm
  • Jon Genuneit - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie, Ulm
  • Katrin Schuchardt - Universitätsklinikum Dresden, Klinik für Kinderchirurgie, Dresden
  • Gabriele Schackert - Universitätsklinikum Dresden, Abteilung Chirurgische Forschung, Dresden
  • Clothilde Leriche - Universitätsklinikum Ulm, Kinderchirurgie, Ulm
  • Hans Konrad Schackert - Universitätsklinikum Dresden, Abteilung Chirurgische Forschung, Dresden
  • Guido Fitze - Universitätsklinikum Dresden, Klinik für Kinderchirurgie, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch377

doi: 10.3205/11dgch377, urn:nbn:de:0183-11dgch3776

Published: May 20, 2011

© 2011 Serra et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die spastisch-hypertrophe Pylorusstenose (HPS) ist eine häufige Krankheit im Säuglingsalter, mit einer Frequenz von ca. 2–3 Kindern pro 1.000 Neugeborene. Ein genetischer Hintergrund wird wegen der familiären Häufung der Krankheit vermutet. Als mögliches Zielgen für HPS wurde das RET Gen angenommen, da dieses Gen für die Reifung von Ganglienzellen zuständig ist und dadurch die Relaxierung der glatten Muskulatur assoziiert. Darüber hinaus wurde eine verminderte Expression von RET in der pylorischen Muskulatur in HPS nachgewiesen. Unser Ziel war die gesamte kodierende Region des RET Gens bei HPS für Mutationen oder Polymorphismen, die mit dem Phänotyp des HPS assoziiert sind, zu analysieren.

Material und Methoden: Es wurden 32 HPS Kinder und 48 gesunde Kontrollindividuen untersucht. Wir führten die Sequenzierung genomischer DNA isoliert aus Leukozyten des peripheren Blutes mit Primern für Exon 1 bis 21 des RET Gens durch. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Cochran-Armitage trend test mit Kalkulierung des exakten p-Wertes. Wenn keine homozygoten Varianten beobachtet wurden, erfolgte die Analyse durch den Fisher’s Exact Test.

Ergebnisse: Wir haben 19 Varianten in der kodierenden Region des RET Gens bei HPS Patienten analysiert, inklusive des Promoterbereichs (c.-5g>a und c.-1c>a). Wichtige bekannten Varianten, die mit Mb. Hirschsprung oder MEN 2A assoziiert sind, wurden beobachtet (c.135G>A, c.2372A>T, c.2753T>C). Darüber hinaus wurden auch häufige Polymorphismen in Exon 21 (c.3187+47 c>t, c.3187+591 c>t) und in der 3’ untranslated region (c.+124a>g) beobachtet. Trotzdem fanden wir keine signifikante Assoziation zwischen Varianten in HPS und in der Kontrollgruppe.

Schlussfolgerung: RET Varianten wurden in mehreren HPS Patienten nachgewiesen, jedoch ohne statistische Unterschiede zur Kontrollgruppe. Dies weist darauf hin, dass das RET Gen isoliert keine Bedeutung für die Genese von HPS hat. Trotzdem ist eine Assoziation spezifischer Haplotypen von RET und andere Gene wie nNOS mit dem HPS-Phänotyp nicht auszuschließen, aufgrund der Häufigkeit der Varianten.