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Appendektomie bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren – offen oder laparoskopisch?
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Die laparoskopische Appendektomie (LA) ist in Deutschland zunehmend zum Goldstandard in der Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen geworden. In der vorliegenden Studie haben wir unser Vorgehen bei Kindern und Jugendlichen mit dem Krankheitsbild der akuten Appendizitis analysiert.
Material und Methoden: Es wurden die Krankenakten von 383 Patienten aus dem Zeitraum 1.1.2004 bis 31.7.2010 ausgewertet.
Ergebnisse: Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Operation nicht älter als 15 Jahre. Das durchschnittliche Alter betrug 10,97 Jahre (min 2,4a; max. 15a). Männlich waren 198 Patienten (51,7%). 283 (73,89%) der Patienten wurden innerhalb der ersten 24 Stunden nach stationärer Aufnahme operativ versorgt. 315 Patienten (82,2%) wurden laparoskopisch und 57 (17,8%) offen appendektomiert. 2009 wurde nur ein Patient offen appendektomiert, im Jahr 2010 wurden bislang keine offenen Appendektomien an unserer Klinik durchgeführt. Bei 11 Patienten (2,9%) erfolgte eine Konversion. Komplikationen fanden sich in der Gruppe der offenen Appendektomien bei insgesamt 8 Patienten (14%), in der Gruppe der laparoskopisch durchgeführten Appendektomien bei 17 (5,4%) Patienten. Damit ergibt sich für die Morbidität eine Signifikanz zugunsten der laparoskopischen Appendektomie (p 0,05) Bei den Konversionen traten bei 3 Patienten (27,3%) Komplikationen auf. Die postoperative Krankenhausliegedauer betrug bei den Patienten aus der laparoskopischen Gruppe 4,2 Tage nach offener Appendektomie 5,1 Tage und nach Konversion 7,5 Tage. Damit ist die postoperative Krankenhausliegedauer bei den laparoskopisch operierten Patienten signifikant kürzer (p 0,005) als bei den anderen Operationstechniken.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend ist festzustellen, dass bei Kindern und Jugendlichen die laparoskopische Appendektomie im Vergleich zur offen durchgeführten Operation im Hinblick auf Komplikationsrate und Krankenhausverweildauer das überlegene Operationsverfahren darstellt.