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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Die Fundoplikatio im Kindesalter – erste Ergebnisse bei mikrolaparoskopischem Zugang

Meeting Abstract

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  • Salmai Turial - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Kinderchirurgie, Mainz
  • Annette Bentz - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Kinderchirurgie, Mainz
  • Felix Schier - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Kinderchirurgie, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch369

doi: 10.3205/11dgch369, urn:nbn:de:0183-11dgch3696

Published: May 20, 2011

© 2011 Turial et al.
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Einleitung: In der zugänglichen Literatur ist die Durchführung einer mikrolaparoskopischen Fundoplikatio im Kindesalter bisher noch nicht beschrieben worden. Wir berichten über die mikrolaparoskopische Fundoplikatio nach Nissen bei Kindern in einer prospektiven Studie.

Material und Methoden: Im Zeitraum von Mai 2007 bis September 2010 führten wir bei insgesamt 16 Patienten (7w, 9m; Alter: 0,8–16,3 Jahre, Durchschnittsalter: 4,9 Jahre) eine mikrolaparoskopische Fundoplikatio nach Nissen durch. Die Indikation zur Fundoplikatio bestand in allen Fällen in einem radiologisch nachgewiesenen ausgeprägten und klinisch symptomatischen gastroösophagealen Reflux. Alle Patienten wiesen eine neurologische Grunderkrankung oder psychomotorische Retardierung unterschiedlicher Genese auf. Die Operationstechnik der Fundoplikatio war der einer konventionell laparoskopischen 4-Trokartechnik identisch, mit dem Unterschied, dass bei der Mikrolaparoskopie nur 2 mm-Instrumente und das neuentwickelte 2,4 mm-Miniskop zum Einsatz kamen.

Ergebnisse: In 10 Fällen konnte der Eingriff komplett mikrolaparoskopisch durchgeführt werden. Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 210 Min. In 2 Fällen (12,5%) war ein Umsteigen auf die 5 mm-Optik aufgrund von intraoperativen technischen Problemen erforderlich. Bei drei Kindern (18,8%) war die Konversion auf offenes Verfahren wegen anästhesiologischer Probleme notwendig. In 5 Fällen wurde in gleicher Sitzung eine Gastrostomaanlage (Einbringen eines Gastrotubes) mikrolaparoskopisch durchgeführt. Bei 8 Kindern lag bereits präoperativ eine Gastrostomie oder PEG vor. Ein Absetzen der Gastrostomie zur Durchführung der Fundoplikatio war in keinem Fall notwendig. 4 Kinder hatten bereits vorangegangene abdominelle Eingriffe, davon war bei einem Jugendlichen bereits eine offene Fundoplikatio mit Rezidiveingriff im Kleinkindesalter durchgeführt worden. Postoperative Komplikationen als Folge der Fundoplikatio haben wir in dieser Serie nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Die mikrolaparoskopische Fundoplikatio bei Kindern ist sicher durchführbar. Das Vorliegen einer Gastrostomie, sowie vorangegangene Laparotomien stellen weder eine Kontraindikation noch ein wesentliches Hindernis bei der Durchführung des Eingriffes dar.