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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Prognose des sporadischen Kolonkarzinoms – Analyse eines hoch selektierten Patientenkollektivs

Meeting Abstract

  • Tilman Laubert - UK-SH, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Claudia Hemmelmann - Universität zu Lübeck, Institut fuer Medizinische Biometrie und Statistik, Lübeck
  • Markus Kleemann - UK-SH, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Elisabeth Oevermann - UK-SH, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Conny Bürk - UK-SH, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Thomas Jungbluth - UK-SH, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Andreas Ziegler - Universität zu Lübeck, Institut fuer Medizinische Biometrie und Statistik, Lübeck
  • Hans-Peter Bruch - UK-SH, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Uwe Johannes Roblick - UK-SH, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Jens Karsten Habermann - UK-SH, Klinik für Chirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch311

doi: 10.3205/11dgch311, urn:nbn:de:0183-11dgch3111

Published: May 20, 2011

© 2011 Laubert et al.
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Einleitung: Die Prognose des kolorektalen Karzinoms hängt vom Tumorstadium und dem möglichen Auftreten von metachronen Fernmetastasen ab. Für eine genaue Analyse der Prognose ist es essentiell, diejenigen Faktoren zu berücksichtigen, die zusätzlich einen Einfluss auf die Prognose haben. Die Frage, ob von befallenen Lymphknoten eine Fernmetastasierung ausgeht, ist aktuell Gegenstand der Diskussion.

Material und Methoden: Wir analysierten das zwischen 01/1993 und 12/2003 wegen eines Kolonkarzinoms operierte Patientengut. Es wurden mehrere Ausschlusskriterien angewandt (u.a. synchrone Metastasierung, R1-Resektion, vorheriges/synchrones Zweit-Ca, Alter <50 Jahre, positive Familienanamnese, CED, FAP, HNPCC, Nachsorge <5 Jahre). Anschließend erfolgte die Aufteilung hinsichtlich des Auftretens einer Fernmetastasierung innerhalb von 5 Jahren nach Primär-OP (TM+ bzw. TM-). Es erfolgte eine Berechnung der Überlebenswahrscheinlichkeit nach Kaplan-Meier und eine Cox-Regressionsanalyse.

Ergebnisse: Von dem Ausgangskollektiv von 1395 Patienten verblieben entsprechend der Ausschlusskriterien 425 Patienten (TM+ n=79, TM- n=346). Die 5-Jahres Überlebensraten zwischen TM+ und TM- unterschieden sich signifikant mit 73% bzw. 23% (95%KI 0.68-0.77 bzw. 0.14-0.34). Die Kaplan-Meier-Analysen zeigten eine signifikante Differenz für TM+ vs. TM- (p<0,001), Grading (p=0,018), UICC-Stadium (p=0,002) und N-Stadium (p=0,03). In der Regressionsanalyse war das T-Stadium für die 5-Jahres Mortalität signifikant (Hazard Ratio 2,02; 95%KI 1,54-2,64; p<0,001). Für die Ausbildung einer Metastase innerhalb von 5 Jahren nach Primär-OP waren das N- und das T-Stadium signifikant (Hazard Ratio 1,87 bzw. 1,89; 95%KI 1,43-2,46 bzw. 1,31-2,73; p<0,001).

Schlussfolgerung: Die aus der Literatur bekannten Prognosefaktoren wurden in dieser Arbeit zum ersten Mal an einem hoch selektierten Patientengut bestätigt. Die Bedeutung des N-Stadiums misst der Lymphknotendissektion bezüglich der Ausbildung von Fernmetastasen innerhalb von 5 Jahren zumindest eine prognostische Relevanz zu. Eine direkte Beziehung zwischen Lymphknotenmetastase und Fernmetastase muss jedoch durch zusätzliche Untersuchungen verifiziert werden.