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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Risikofaktoren für Morbidität und Mortalität der sekundären Peritonitis

Meeting Abstract

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  • Christoph Justinger - Universitätsklinik Homburg, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Homburg/Saar
  • Martin Karl Schilling - Universitätsklinik Homburg, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Homburg/Saar

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch141

doi: 10.3205/11dgch141, urn:nbn:de:0183-11dgch1412

Published: May 20, 2011

© 2011 Justinger et al.
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Einleitung: Trotz der Weiterentwicklungen in der modernen Chirurgie stellt die Peritonitis auch heute noch ein Krankheitsbild mit hoher Mortalität dar. In zunehmendem Maße stellen hierbei patientenspezifische Risikofaktoren eine Herausforderung dar. Ziel dieser Studie war es anhand einer retrospektiven Auswertung der Patientendaten an einem großen Patientenkollektiv den Einfluss patientenspezifischer Faktoren auf die Mortalität und Morbidität der sekundären Peritonitis zu analysieren.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 08/2001 bis 08/2008 wurden in unserer Klinik insgesamt 563 Patienten mit sekundärer Peritonitis prospektiv in eine Datenbank eingeschlossen. Besonderes Augenmerk lag auf der Erfassung patientenspezifischer Risikofaktoren. Zusätzlich erfolgte eine ausführliche prospektive Dokumentation des Krankheitsverlaufs. Es erfolgte die Analyse der erhobenen Daten. Insbesondere Risikofaktoren für einen letalen Ausgang der Erkrankung wurden hierbei analysiert. Als Referenzparameter wurde der „Mannheimer Peritonitis Index“ verwendet.

Ergebnisse: Im Zeitraum zwischen 08/2001 und 08/2008 wurden 344 Männer und 219 Frauen im Alter von 61,3±14,9 Jahren mit einer sekundären Peritonitis behandelt. Die Krankenhausmortalität Betrug im Gesamtkollektiv 25,4%. Bei der Analyse der Riskofaktoren für einen letalen Verlauf der Erkrankung stellten sich das Alter, eine vorbestehende terminale Niereninsuffizienz (p<0,001) sowie der Zustand nach Myokardinfarkt (p<0,001) als unabhängige Risikofaktoren dar. Bei der Analyse des Krankheitsverlaufs in Bezug auf die Mortalität des Patienten konnte ein Zusammenhang zwischen der frühen postoperative Phase und einer erhöhten Mortalität gezeigt werden (p<0,001). Auch wenn viele der im MPI erfassten Einzelfaktoren in dem von uns untersuchten Patientengut (z.B. das Geschlecht) einzeln keinen Einfluss auf die Mortalität des Patienten hatten, so stellt der MPI auch weiterhin eine gute Risikoabschätzung für Patienten mit Peritonitis dar.

Schlussfolgerung: Trotz moderner Intensiv- und antiseptischer Therapie ist die Mortalität der sekundären Peritonitis weiterhin hoch. Dabei haben patientenspezifische Risikofaktoren in zunehmendem Maße Einfluss auf die Mortalität dieser Erkrankung.