gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Regulatorproteine des angeborenen Immunsystems fördern die Wundheilung bei akuten und infizierten Wunden

Meeting Abstract

  • Maximilian Kueckelhaus - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzung, Bochum
  • Matthias Schulte - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzung, Bochum
  • Frank Jacobsen - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzung, Bochum
  • Tobias Hirsch - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzung, Bochum
  • Ingo Stricker - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Pathologie, Bochum
  • Sammy Al-Benna - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzung, Bochum
  • Ole Goertz - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Hans-Ulrich Steinau - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Robert E.W. Hancock - University of British Columbia, Vancouver
  • Jason Kindrachuk - University of British Columbia, Vancouver
  • Lars Steinstraesser - BG Universitätskliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzung, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch133

doi: 10.3205/11dgch133, urn:nbn:de:0183-11dgch1331

Published: May 20, 2011

© 2011 Kueckelhaus et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Innate Defense Regulator Peptide (IDRs) sind auf Basis der Host Defense Peptide (HDPs) designte Peptide, die eine starke immunmodulatorische Aktivität ausweisen ohne direkt antimikrobiell zu wirken. In vitro Studien konnten zeigen, dass IDRs Einfluss auf die Expression von monozytären Chemokinen und pro-inflammatorischen Zytokinen nehmen, chemotaktisch auf humane neutrophile Granulozyten wirken und modulierend in diese Immunantwort eingreifen. Der genaue Mechanismus ist hierbei noch weitestgehend unverstanden. Ziel dieser Studie war es, die Wirkung der IDRs auf die Wundheilung anhand von in vitro und in vivo Studien zu evaluieren.

Material und Methoden: In vitro wurden verschiedene IDRs in Proliferations- (BrdU) und Vitalitätsassays (MTT) auf ihre Zytotoxizität bei primären humanen Keratinozyten und Fibroblasten untersucht. In vivo wurde anhand eines murinen Wundmodells nach einer dose response Studie die Peptidwirkung auf nicht diabetogene, diabetogene und mit S. aureus infizierte, Wunden untersucht. Zusätzlich wurde ein porcines, mit S.aureus infiziertes Wundmodell verwendet. Es wurden jeweils die Wundverschlusszeit und die Keimzahldichte der Wunden gemessen sowie eine histologische und immunhistochemische Gewebeanalyse durchgeführt.

Ergebnisse: Die IDRs zeigten in vitro, im Gegensatz zu HDPs, auch in höheren Konzentrationen keine Zytotoxizität oder negative Auswirkungen auf die Proliferation. In vivo bewirken die IDRs einen signifikant beschleunigten Wundverschluss bei nicht-infizierten und mit S. aureus infizierten Wunden sowohl im murinen als auch im porcinen Wundmodell. Bei Mäusen mit einem Typ-II Diabetes war keine Verbesserung der Wundheilung darstellbar. Im porcinen, mit S. aureus infizierten Wundmodell wurde darüber hinaus eine signifikant herabgesetzte Wundsekretion sowie Keimbelastung gemessen.

Schlussfolgerung: Da die IDRs keine direkte antimikrobielle Aktivität besitzen, scheint die Verbesserung der Wundsituation in dieser Studie auf immunmodulatorischer Ebene zu erfolgen. Die Minderung der Keimzahldichte deutet auf eine indirekt antimikrobielle Wirkung hin. In weiteren Studien soll die Wirksamkeit von IDRs ex vivo an humaner Vollhaut sowie in vivo am Typ-I diabetogenen murinen Wundmodell untersucht werden und sich die Pathway-Analyse anschließen.