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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Ergebnisse einer Serie von 187 rechts transthorakalen Ösophagektomien mit intrathorakaler Anastomose (Ivor Lewis Operation) bei Ösophaguskarzinomen

Meeting Abstract

  • Katja Ott - Universitätsklinik Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg
  • Leila Sisic - Universitätsklinik Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg
  • Rebecca von Haken - Universitätsklinik Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg
  • Stefan Hofer - Universitätsklinik Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg
  • Lars Grenacher - Universitätsklinik Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg
  • Anja Schaible - Universitätsklinik Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg
  • Maria Burian - Universitätsklinik Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg
  • Markus W. Büchler - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch079

doi: 10.3205/11dgch079, urn:nbn:de:0183-11dgch0799

Published: May 20, 2011

© 2011 Ott et al.
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Einleitung: Die chirurgische Strategie beim Ösophaguskarzinom wird noch immer kontrovers diskutiert. Der transthorakale Zugang erscheint in Hinblick auf die Lymphadenektomie das radikalere Vorgehen. Die intrathorakale Anastomose birgt aufgrund der Möglichkeit einer Mediastinitis eine Gefahr von lebensbedrohlichen Komplikationen. Daher evaluierten wir das Risiko einer intrathorakalen Anastomose als Standardvorgehen.

Material und Methoden: Von 2001-2008 wurden 187 Patienten (151 Männer, 36 Frauen; Alter: 61±9,6; AEGI:127, SCC:58, sonst:2) eingeschlossen. Bei 74 (39%) Patienten wurde eine Induktionstherapie (CTx:36, RCTx:38) durchgeführt. Es wurde eine standardisierte Ivor Lewis Operation durchgeführt.

Ergebnisse: Die 30-Tage- und die Hospitalletalität lag bei 4,8% (8/187) bzw. 9,6% (18/187), insgesamt sind 19 Pat. (10,2%) verstorben. Die postoperative Komplikationsrate lag bei 71,7% (134/187). 6 Patienten ohne chirurgische Komplikationen hatten pulmonale Komplikationen oder ein MOV und sind verstorben. 30/187 (16%) entwickelten eine Insuffizienz (22:Ösophagogastrostomie, 6:Klammernahtreihe Schlauchmagenhochzug, 2:Pyloromyotomie). 6/30 (20%) der Patienten mit Insuffizienzen verstarben. Eine Magenschlauchnekrose trat bei 6 Pat. (3,2%) auf, 2 Pat. damit verstarben. 6 (3,2%) Patienten hatten einen Chylothorax, 1 davon verstarb. Nachblutungen gab es bei 6 Patienten (3,2%), 1 Pat. verstarb. Weitere relevante Komplikationen waren Recurrensparese bei 8 Pat. (4,3%), tracheobronchiale Läsionen bei 3 Pat. (1,6%) von denen alle 3 verstorben sind. Insgesamt wurden 59 Reoperationen (31,6%) durchgeführt.Die Induktionstherapie erhöhte das Risiko für Komplikationen (p=0,51), Anastomoseninsuffizienz (p=0,36), Reoperation (p=0,42) und Letalität (p=0,81) nicht. Das mediane Gesamtüberleben beträgt 26,0 Mon. Komplikationen beeinflussen das Überleben nicht (p=0,81).

Schlussfolgerung: Die Ivor Lewis Operation birgt weiterhin Risiken und ist komplikationsträchtig. Die hohe Komplikationsrate ist durch die sehr genaue Erfassung auch von „minor“ Komplikationen bedingt. Trotz moderner Behandlungstechniken mit endoskopischer Stentplazierung und CT-gezielter Drainge des Mediastinums ist die Letalität (6/19 (31,6%)) bei Insuffizienz der intrathorakalen Anastomose noch relevant. 31,6% (6/19) der Letalität in unserem Kollektiv beruht auf nicht chirurgischen Komplikationen, was die kritische präoperative Patientenselektion in den Vordergrund stellt. Eine Induktionstherapie erhöht weder Letalität noch Komplikationsrate.