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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Operative Therapie der traumatischen Leberruptur im Kindesalter: Verletzungsspektrum, Indikationsstellung, Management und Outcome

Meeting Abstract

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  • Sabine Zundel - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen
  • Justus Lieber - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen
  • Philipp Szavay - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen
  • Jörg Fuchs - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch070

doi: 10.3205/11dgch070, urn:nbn:de:0183-11dgch0704

Published: May 20, 2011

© 2011 Zundel et al.
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Einleitung: Konservatives Vorgehen ist die etablierte Therapie der Leberruptur beim Kind. Welche Konstellationen doch eine operative Therapie indizieren war Ziel der Analyse des eigenen Patientenkollektivs.

Material und Methoden: Retrospektiv wurden die Daten der Patienten ≤16 Jahre ausgewertet, die seit 2002 mit traumatischer Leberruptur am Universitätsklinikum Tübingen behandelt wurden.

Ergebnisse: In den 8,5 Jahren fanden sich 27 Patienten mit traumatischer Leberruptur. Medianes Alter war 8 Jahre (Range: 0,4–16). Unfallursache waren Fahrradstürze (n=5), Verkehrsunfalle (n=6), Reitunfälle (n=6) und Stürze aus großer Höhe (n=3). Bei 12 Patienten lag eine isolierte Leberruptur vor, 15 Patienten hatten zusätzliche Verletzungen (8 Polytrauma). Eine operative Therapie wurde in 5 Fällen durchgeführt (18%). Indikation hierfür war bei drei Patienten die hämodynamische Instabilität: Patient 1 erhielt initial ein Packing. Am Folgetag wurde eine venöse Blutung aus dem Lobus caudatus durch Ligatur gestillt. Patient 2 erhielt eine Rechts-Hemihepatektomie bei ausgedehnter Parenchymblutung. Patient 3 verstarb durch Blutung bei totalem Abriß der Lebervenen und longitudinalem Cavaeinriss. Ein rupturierter Ductus hepaticus dexter mit Galleleckage stellte bei Patient 4 die Indikation zur Hemihepatektomie dar, nachdem eine interventionelle Stenteinlage erfolglos geblieben war. Patient 5 bedurfte keiner Intervention an der Leber, die Laparatomie erfolgte zur Versorgung eines Ureterabrisses.

Schlussfolgerung: Das Verletzungsausmaß, das zur operativen Therapie führte, zeigte eine große Heterogenität und bedurfte daher einem sehr individuellen Management. Die Wahrscheinlichkeit zur Notwendigkeit rekonstruktiver Maßnahmen ist bei Verletzung der großen Gallewege erhöht. Verletzungen der großen Gefäße zeigten sich als prognostisch ungünstig.