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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Morbidität der zervikolateralen Lymphknotendissektion beim medullären Schilddrüsenkarzinom

Meeting Abstract

  • Elisabeth Schellhaas - Charite Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Marie-Charlotte König - Charite Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Stefan Siepmann - Charite Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Heinz Johannes Buhr - Charite Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Hubert G. Hotz - Charite Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch056

doi: 10.3205/11dgch056, urn:nbn:de:0183-11dgch0561

Published: May 20, 2011

© 2011 Schellhaas et al.
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Text

Einleitung: Die zervikolaterale Lymphknotendissektion beim Schilddrüsenkarzinom wird nur selten durchgeführt, in der Mehrzahl der Fälle bei Patienten mit medullärem Schilddrüsenkarzinom. Da die R0-Resektion hier die einzige potentiell kurative Therapie darstellt, werden viele Patienten mehrfach im Laufe ihrer Krankengeschichte operiert. Daten zur Morbidität derartiger Operationen sind rar. Ziel dieser Studie war es daher, im eigenen Krankengut die Komplikationsraten der zervikolateralen Lymphadenektomie bei Patienten mit medullärem Schilddrüsenkarzinom zu untersuchen.

Material und Methoden: In die Analyse eingeschlossen wurden alle in unserer Abteilung wegen eines medullären Schilddrüsenkarzinoms operierten Patienten, die im Rahmen der Operation eine systematische zervikolaterale Lymphknotendissektion erhielten. Zielparameter waren Komplikationen der Operation im Sinne von Nervenverletzungen, Wundheilungsstörungen, Verletzungen des Ductus thoracicus etc. Zudem wurde erfasst, ob es sich bei den jeweiligen Operationen um Ersteingriffe oder Rezidivoperationen handelte.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 74 laterale Halskompartimente bei 49 Patienten ausgeräumt (57 x als Erstausräumung, 17 x als Re-Eingriff). Es kam zu folgenden eingriffspezifischen Komplikationen: Ersteingriffe: Schwäche N. accessorius (n = 5 (8,8%)); Plexus-cervicalis-Läsion (n = 1 (1,7%)); Wundheilungsstörung / Hämatom (n = 2 (3,5%)); Chylothorax (n = 1 (1,7%)). Rezidiveingriffe: Accessoriusläsion (n = 3 (17,7%)); Horner-Syndrom (n = 4 (23,5%)); Facialisparese (n = 1 (5,9%)); Wundheilungsstörung / Hämatom (n = 4 (23,5%)); Chylusfistel (n = 1 (5,9%)).

Schlussfolgerung: Bei Rezidiveingriffen ist die Morbidität der lateralen Lymphknotendissektion deutlich erhöht im Vergleich zu Primäreingriffen. Aus diesem Grunde sollte möglichst bei der Primärausräumung des Kompartiments das gesamte lymphatische Gewebe systematisch reseziert werden.