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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Zytoreduktive Chirurgie und Perioperative Intraperitoneal eChemotherapie ist eine kurative Option für Peritonealkarzinose eines kolorektalen Karzinoms in Zeiten moderner Chemotherapie: Eine Multicenter Studie

Meeting Abstract

  • Jörg Pelz - Universitätsklinik Würzburg, Allgemeinchirurgie, Würzburg
  • David Morris - UNSW Sydney, Chirurgie, Sydney
  • Jesus Esquivel - St. Agnes Hospital, Chirurgische KLinik, Baltimore
  • Jörg Dörfer - Universitätsklinik Würzburg, Allgemeinchirurgie, Würzburg
  • Christoph-Thomas Germer - Universtitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Würzburg
  • Terence Chua - UNSW Sydney, Chirurgie, Sydney
  • Alexander Kerscher - Universitätsklinik Würzburg, Allgemeinchirurgie, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch048

doi: 10.3205/11dgch048, urn:nbn:de:0183-11dgch0488

Published: May 20, 2011

© 2011 Pelz et al.
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Text

Einleitung: Diese Studie wurde konzepiert, um die Rolle der modernen Chemotherapie in der palliativen und kurativen Anwendung bei Patienten mit einer Peritonealkarzinose auf dem Boden eines kolorektalen Karzinoms zu evaluieren. Unterschieden wurden dabei die verschiedenen Stadien der Peritonealkarzinose die mittels des PSDSS (peritoneal surface disease severity score) bestimmt wurden.

Material und Methoden: Es wurde eine retrospective Analyse einer prospektiven Database von 3 spezielisierten Peritonealkarzinosezentren in der Zeit von Dezember 1988 bis Dezember 2009 durchgeführt. Die Art der Therapie wurde in drei Gruppen eingeteilt: 1. best supportive care, 2. Moderne systemische Chemotherapie, 3. Zytoreduktive Chirurgie, kombiniert mit der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC). Die Patienten wurden vorher in die vier Stadien des PSDSS Systems eingeteilt. Das Überleben wurde mitels der Kaplan-Meier Analyse bestimmt.

Ergebnisse: Das Überleben war mit 9 (95%CI 5.7 - 12.0) Monaten und 38 (95%CI 30.2 - 45.3) Monaten signifikant unterschiedlich bei den Patienten die in palliative bzw. kurativer Intention behandelt wurden (p<0.001). Die Art der Therapie beeinflusste das Überleben in der palliative Gruppe ebenfalls signifikant (p<0.001). Patienten, welche modern Chemotherapie mit folgender kompletter Zytoreduktion und HIPEC unterzogen wurden, hatten ein medianes Überleben von49 (95% CI 37.5 - 60.6) Monaten und ein 5-Jahres Überleben von 40%. Patienten mit kurativer Intention im PSDSS I/II zeigten ein medians Überleben von 49 (95%CI 40.0 - 58.3) Monaten und Patienten mit PSDSS III/IV hatten ein medianes Überleben von 31 (95%CI 20.4 - 40.9) Monaten (p=0.002).

Schlussfolgerung: In Zeiten moderner Chemotherapie, zytoreduktiver Chirurgie kombiniert mit der HIPEC Therapie steigt das 5-Jahres- Überleben auf 40% in selektionierten Patientengruppen. Das therapeutische Management sollte allerdings in spezialisierten Zentren erfolgen. Zudem sollte die Paritonealkarzinose weiter klassifiziert werden, beispielsweise mit dem PSDSS-System.