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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Einfaches Trainingsprotokoll zur Beschleunigung der poststationären Rehabilitation bei viszeralchirurgischen Operationen – eine randomisierte Studie

Meeting Abstract

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  • Stefan Benz - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold
  • Dimitry Gusev - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold
  • Volker Haug - Kliniken Nagold, Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch023

doi: 10.3205/11dgch023, urn:nbn:de:0183-11dgch0231

Published: May 20, 2011

© 2011 Benz et al.
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Einleitung: Trotz der Anwendung des Fast-track Konzepts ist die körperliche Leistungsfähigkeit nach viszeralchirurgischen Operationen in der Regel mehrere Wochen bis Monate eingeschränkt. Stationäre Reha- Maßnahmen werden regelhaft nur bei onkologischen Patienten vorgenommen bzw. bezahlt. Wir haben daher ein einfaches Protokoll zu einem poststationären ambulanten, unbeaufsichtigten Trainingsprogramm einwickelt, um die postoperative Rehabilitation zu beschleunigen und dieses in einer randomisierten Studie überprüft.

Material und Methoden: 88 Patienten mit viszeralchirurgischen OPs <120 min und komplikationslosem Verlauf wurden postoperativ in 2 Gruppen randomisiert : Gruppe A Training, Gruppe B Standardnachbetreuung. Bei Patienten in Gruppe A wurde vor Entlassung die Gehzeit bis zur subjektiven Erschöpfung unter Pulskontrolle auf dem Laufband ermittelt. Das Training wurde mit 90% dieser Zeit zweimal täglich begonnen. Zusätzlich wurde ein Programm gymnastischer Übungen verordnet. Das Training erfolgte über 4 Wochen, wobei die Gehzeit wöchentlich um 5 min erhöht wurde. Gemessen wurden Parameter der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität (SF-36) präoperativ, bei Entlassung, sowie 4, 12, und 24 Wochen postoperativ.

Ergebnisse: Die Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich OP-Dauer, Alter und postoperativer Verweildauer. Ein Patient in Gruppe A hat das Training wegen Übelkeit abgebrochen. Die mittlere Initiale Gehzeit betrug 24,05 ± 7,6 min (Puls 111,1±20,4, 4,01 ±0,97km/h). Die Dauer des Mittagsschlafs 4 Wochen postoperativ (14,8 vs 30,1 min, p<0,015) und der Arbeitsunfähigkeit (30,5 vs 48,4 Tage, p<0,035) waren in Gruppe A signifikant kürzer. Die Rohwerte des SF-36 und des Fatigue-Scores nach Christensen unterschieden sich nicht signifikant.

Schlussfolgerung: Das getestete Trainingsprogramm ist eine einfache und kostengünstige Methode die postoperative Rehabilitation nach viszeralchirurgischen Operationen zu beschleunigen. Die Studie rechtfertigt aus unserer Sicht eine größere multizentrische Untersuchung zur Optimierung der Trainingsmodalitäten für dieses volkwirtschaftlich potenziell hochattraktive Konzept.