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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Einfluss von Operationsverfahren und Netzmaterial auf die Strukturintegrität des Ductus deferens nach Leistenhernienreparation im Schweinemodell

Meeting Abstract

  • Karsten Junge - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Raphael Rosch - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland
  • Marcel Binnebösel - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Caroline Kauffmann - Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Aachen, Deutschland
  • Daniel Kämmer - Universitätsklinikum der RWTH, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland
  • Volker Schumpelick - Universitätsklinkum der RWTH Aachen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland
  • Uwe Klinge - Universitätsklinkum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch749

doi: 10.3205/10dgch749, urn:nbn:de:0183-10dgch7492

Published: May 17, 2010

© 2010 Junge et al.
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Einleitung: Die Netzimplantation stellt einen Goldstandard in der Leistenhernienreparation dar. Dabei stellt die obstruktive Azoospermie eine seltene Komplikation dar. In wieweit das Operationsverfahren und die Verwendung unterschiedlicher Netzmaterialien einen Einfluss auf die Strukturintegrität des Ductus deferens haben ist bislang weitestgehend unklar.

Material und Methoden: An 12 Minipigs erfolgte die bilaterale Leistenhernienreparation (n=24) nach TAPP bzw. Lichtenstein mit einem kleinporigen PP bzw. großporigen PVDF Netz. Neben der Bestimmung der Hodenvolumina erfolgte die thermographische Analyse der Hoden- und Leistenregion prä- und 6 Monate postoperativ. Die Strukturintegrität des Ductus deferens wurde radiologisch bestimmt. Additiv erfolgte die Analyse der Hodenfunktion und die histologische Bestimmung der Netzintegration.

Ergebnisse: Die Hodenvolumina zeigten nach 6 Monaten keinen Unterschied. Operationsverfahren und Netzmaterial hatten keinen signifikanten Einfluss. Bei der thermographischen Analyse der Leistenregion fand sich nach Lichtensteinreparation eine signifikante Temperatursteigerung. Dies war nach TAPP für keines der Materialien feststellbar. Die Analyse im Hodenbereich dagegen zeigte für alle Verfahren und Netzvarianten im Verlauf eine Temperatursteigerung. Die Hodenfunktion erbrachte in der Lichtenstein PP Gruppe eine Reduktion der Spermatogenese (8.8±0.1 vs 8.4±0.3). Vasographische Lumeneinschränkungen waren am ausgeprägtesten in der PP Lichtensteingruppe. Die histologische Bestimmung zeigte beim PVDF Netz eine Reduktion der Granulomdicke und des Anteils apoptotischer Zellen.

Schlussfolgerung: Sowohl das Operationsverfahren als auch die Netzwahl haben einen Einfluss auf die Strukturintegrität des Ductus deferens und die Hodenfunktion. Die laparoskopische TAPP Reparation mit einen großporigen PVDF Netz zeigte dabei die geringste Beeinflussung.