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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die laparoskopische Appendektomie bei der akuten Appendizitis – Standardverfahren in der täglichen Praxis?

Meeting Abstract

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  • Ioannis Dimitriou - Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie, Essen, Deutschland
  • Benjamin Reckmann - Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie, Essen, Deutschland
  • Michael Betzler - Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch680

doi: 10.3205/10dgch680, urn:nbn:de:0183-10dgch6808

Published: May 17, 2010

© 2010 Dimitriou et al.
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Einleitung: Die Anerkennung der laparoskopischen Appendektomie (LA) als Standardtherapie bei der akuten Appendizitis (AA) wird immer noch kritisch diskutiert. Als Argumente gegen die LA werden u.a. eine erhöhte postoperative Abszessrate, vermehrte Reoperationen und eine längere Operationszeit beschrieben. Der Stellenwert der LA als Standardverfahren bei der AA sollte in unserer Studie geklärt werden.

Material und Methoden: Retrospektiv wurden die Daten von insgesamt 112 Patienten ausgewertet, die im Zeitraum vom 01. Januar 2008 bis 31. Dezember 2008 bei einer akuten Appendizitis unter perioperativer Antibiotikaprophylaxe einer LA oder offenen Appendektomie (OA) unterzogen wurden.

Ergebnisse: Bei den 62 laparoskopisch appendektomierten Patienten ist es in 9,7% (6/62) der Fälle zu einer postoperativen Komplikation gekommen (einfache AA 0% (0/32); komplizierte AA 20,0% (6/30) – 2x protahierter Kostaufbau, 3x Wundinfekt, 1x intrabdomineller Abszess). In 1,6% (1/62) war eine Reoperation notwendig. Bei den 50 offen appendektomierten Patienten zeigte sich mit 20% (10/50) häufiger eine postoperative Komplikation (einfache AA 13,6% (3/22) – 1x protahierter Kostaufbau, 2x Wundinfekt; komplizierte AA 25% (7/28) – 1x protahierter Kostaufbau, 5x Wundinfekt, 1x intraabdomineller Abszess). Bei der OA war in 6% (3/50) der Fälle eine Reoperation notwendig. Die Operationsdauer war bei der LA mit im Mittel 50,3 min (einfache AA 43,1 min; komplizierte AA 58,0 min) annähernd gleich zu der OA mit 51,7 min (einfache AA 44,6 min; komplizierte AA 57,7 min). Die postoperative Krankenhausverweildauer lag bei der LA mit 4,8 d (einfache AA 4,1 d; komplizierte AA 5,7 d) niedriger als bei der OA mit 6,8 d (einfache AA 4,7 d; komplizierte AA 8,7 d).

Schlussfolgerung: Bezüglich der Operationsdauer, der postoperativen Komplikationsrate, der Rate an Reoperationen und der postoperativen Krankenhausverweildauer erweist sich in dieser Studie die LA der OA als mindestens gleichwertig. Daher kann die LA bei laparoskopisch erfahrenen Operateuren als Standardtherapie der AA eingesetzt werden.