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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Optimale Therapie der verschlussbedrohten AV-Fistel

Meeting Abstract

  • Gabor Gäbel - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Christina Schuhwerk - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Irene Hinterseher - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Norbert Weiss - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, UniversitätsGefäßCentrum, Dresden, Deutschland
  • Christian Stroszczynski - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, Klinik für Radiologie, Dresden, Deutschland
  • Hendrik Bergert - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch636

doi: 10.3205/10dgch636, urn:nbn:de:0183-10dgch6369

Published: May 17, 2010

© 2010 Gäbel et al.
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Einleitung: Es gibt nur wenige Publikationen die sich mit dem Management von gefährdeten bzw. verschlossenen Hämodialysezugängen befassen. Aufgrund der schlechten Datenlage gibt es derzeit keine Leitlinien zu Revisionseingriffen bei bedrohten Hämodialysezugängen. Um das Procedere mit verschlussbedrohtenden AV-Fisteln zu analysieren, untersuchten wir retrospektiv unsere Erfahrungen mit AV-Fistelrevisionen.

Material und Methoden: Bisher wurden 356 Sekundäreingriffe an Dialysezugängen von 138 Patienten retrospektiv untersucht. Im gleichen Zeitraum wurden an unserer Klinik 2812 AV-Fisteln angelegt. Das Alter der Patienten reichte von 19 bis 86 Jahren (MW: 59,4±14,2). Insgesamt 42,8% der untersuchten Patienten zeigten einen Diabetes mellitus, 88,9% waren hyperton. Im untersuchten Patientengut wurden 135 Thrombektomien, 40 Anastomosenrevisonen, 18 Patchplastiken, 112 Fistelneuanlagen, 67 Interventionen und 21 Hybrideingriffe durchgeführt.

Ergebnisse: Die Frühverschlußrate (<90 Tage) lag im Gesamtkollektiv bei 25,6%. Die Patienten, die einer offenen Revision zugeführt wurden, benötigten signifikant weniger Folgeprozeduren gegenüber den interventionell behandelten (27,8% vs. 48,3%; p<0,05). Für die operativen Revisionseingriffe verzeichneten wir eine signifikant geringere Frühverschlußrate im Vergleich zu den interventionell versorgten Fisteln (21,7% vs. 51,9%; p<0,05). Über 40% der Revisionen erfolgte an Prothesenshunts. Die Frühverschlußrate der revidierten Prothesenshunts lag signifikant höher gegenüber den nativen Fisteln (31,8% vs. 21,3%; p<0,05).

Schlussfolgerung: Trotz der geringen Anzahl an Patienten und der limitierten Follow-up Daten, deuten unsere Ergebnisse auf einen Vorteil der chirurgischen Revisionen gegenüber den interventionellen Verfahren hin. Prospektive Multicenter Studien sind notwendig, um die Relevanz der interventionellen Verfahren abzuklären.