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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (ESCC): eine erste differenzierte Meta-Analyse

Meeting Abstract

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  • Michael Kranzfelder - Klinikum Rechts der Isar, Chirurgische Klinik und Poliklinik der TU München, München, Deutschland
  • Peter Büchler - Klinikum Rechts der Isar, Chirurgische Klinik und Poliklinik der TU München, München, Deutschland
  • Helmut Friess - Klinikum Rechts der Isar, Chirurgische Klinik und Poliklinik der TU München, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch628

doi: 10.3205/10dgch628, urn:nbn:de:0183-10dgch6281

Published: May 17, 2010

© 2010 Kranzfelder et al.
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Einleitung: Die radikale Ösophagektomie mit adäquater Lymphadenektomie stellt die einzige kurative Therapieoption für Patienten mit resektablem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus dar. Multimodale Therapiekonzepte mit Chemotherapie, Radiotherapie und Radiochemotherapie können das Gesamtüberleben verbessern, führen aber auch zu einer Erhöhung der behandlungsassoziierten Morbidität. Im Folgenden werden unsere Ergebnisse einer ersten differenzierten Meta-Analyse zur Evaluation der optimalen Behandlungsstrategie für Patienten mit resektablem ESCC vorgestellt.

Material und Methoden: Mit der Literatursuche in der MEDLINE und COCHRANE Datenbank (1997–2009) wurden 9 randomisiert kontrollierte Studien (RCT) für die neoadjuvante Radiochemotherapie (1000 Patienten), 8 RCTs für die neoadjuvante Chemotherapie (1749 Patienten) und 10 RCTs mit anderweitig kombinierten Therapiemodalitäten identifiziert.

Ergebnisse: Die neoadjuvante Radiochemotherapie [simultan 5-FU, Cisplatin, 40Gy (MW)] zeigte einen signifikanten 2- Jahres Überlebensvorteil (HR 0.83; 95% CI 0.74–0.94; p=0.004) im Vergleich zur primär chirurgischen Therapie alleine, sowie eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der R0-Resektabilität. Obwohl für die neoadjuvante Chemotherapie im Vergleich zur Chirurgie alleine für Patienten mit Adenokarzinomen des Ösophagus ein relativer Überlebensvorteil besteht, ist dieser für Patienten mit ESCC statistisch nicht signifikant (HR 0.92; 95% CI 0.78–1.09; p=0.35). Adjuvante Therapiekonzepte ergaben keinen signifikanten Überlebensvorteil. Als palliative Therapieoption stellte die definitive Radiochemotherapie (5-FU, Cisplatin, 54 Gy) durch Verbesserung der lokale Tumorkontrolle und Dysphagie die Therapie der Wahl dar.

Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Dies ist eine der ersten differenzierten Meta-Analysen für Patienten mit Plattenepithelkarzinom des Ösophagus. Die neoadjuvante Radiochemotherapie gefolgt von Operation stellt die Therapie der Wahl für resektable Patienten dar und führt zu einer signifikanten Verbesserung des 2-Jahres Überlebens.