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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Intraoperative Identifizierung und Monitoring des N. laryngeus superior

Meeting Abstract

  • Claudia Hollweg - Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • S. Heinrich - Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland
  • J. Schmidt - Klinik für Anaesthesiologie, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen, Deutschland
  • Werner Hohenberger - Universitätsklinikum Erlangen, Allgemein- und Visceralchirurgie, Erlangen, Deutschland
  • P. Klein - Universitätsklinik Erlangen, Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch618

doi: 10.3205/10dgch618, urn:nbn:de:0183-10dgch6187

Published: May 17, 2010

© 2010 Hollweg et al.
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Outline

Text

Einleitung: Der R. externus des N. laryngeus superior der den M. cricothyreoideus innerviert, zeigt in seinem Verlauf unterschiedliche Variationen. Bisher wurden die Nervenverläufe in Beziehung zur A. thyreoidea superior, zum oberen Schilddrüsenpol [Cernea CR, Nishio S, Hojaij FC. Identification of the EBSLN in large goiters. Am J Otol. 1995; 16:307-311.] sowie zum M. constrictor pharyngis inf. beschrieben [Fiedmann M, LoSavio P, Ibrahim H. Superior Laryngeal Nerve Identification and Preservation in Thyroidektomy, Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 2002; 128:296-303.].

Material und Methoden: Bei ca. 20 Patienten wird während einer Schilddrüsenoperation der N. laryngeus superior, dessen Verlauf sowie den Verlauf beeinflussenden Faktoren analysiert. Der Nerv wird am oberen Schilddrüsenpol, ähnlich dem N. laryngeus recurrens, aufgesucht und intraoperativ durch ein Zweikanal-EMG Nervmonitor überwacht.

Ergebnisse: Bei Einteilung in Bezug zum M. constrictor pharyngis inferior verläuft der Nerv bei Typ I auf dem Muskel, während er diesen bei Typ II im kaudalen Bereich durchbohrt. Liegt Typ III vor, wird der Nerv vollständig vom Muskel verdeckt [Fiedmann M, LoSavio P, Ibrahim H. Superior Laryngeal Nerve Identification and Preservation in Thyroidektomy, Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 2002; 128:296-303.]. Zweite Einteilung erfolgt nach Lagebeziehung zum oberen Schilddrüsenpol [Cernea CR, Nishio S, Hojaij FC. Identification of the EBSLN in large goiters. Am J Otol. 1995; 16:307-311.]. Typ I ist durch den Verlauf im Abstand von 1 cm oder mehr oberhalb der Schilddrüse charakterisiert. Liegt Typ IIa vor, nähert er sich dieser bis auf 1 cm. Typ IIb beschreibt den Verlauf unterhalb des Schilddrüsenpols, der Nerv durchdringt die Schilddrüse und ist in dieser Lage besonders gefährdet. Eine Häufigkeit dieses high risk Verlaufs wird in ca 15–20% der Patienten erwartet, bei besonders voluminösen Strumen jedoch in bis zu 50% der Fälle.

Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Der Nervenverlauf oberflächlich auf dem M. constrictor pharyngis inf., unterhalb des Schilddrüsenpols stellt ein Risiko für intraoperative Verletzungen dar. Bei bestimmten, den Nervenverlauf beeinflussenden Faktoren wie z.B. einem hohen Volumen der Schilddrüse, Rezidivstruma, Knotenbildung oder Karzinom sollte dem Nerven deshalb besondere Beachtung geschenkt werden und somit Paresen, Heiserkeit oder Verlust der Stimmhöhe sicher vermieden werden.