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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Ergebnisse der transanalen endoskopischen Mikrochirurgie (TEM) nach koloskopischer Diathermieabtragung von Rektumkarzinomen

Meeting Abstract

  • Thomas Borschitz - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Mainz, Deutschland
  • Stefan Biesterfeld - Universitätsmedizin Mainz, Institut für Pathologie, Mainz, Deutschland
  • Ralf Kiesslich - Universitätsmedizin Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch603

doi: 10.3205/10dgch603, urn:nbn:de:0183-10dgch6032

Published: May 17, 2010

© 2010 Borschitz et al.
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Einleitung: Kann eine koloskopische Abtragung von frühen (pT1) Rektumkarzinomen en bloc durchgeführt werden, lässt sich das Lokalrezidivrisiko suffizient in drei Stufen an Hand der Eindringtiefe des Tumors nach der Haggitt-Klassifikation beurteilen. Hingegen wird die Diathermieabtragung in piecemeal Technik kontrovers diskutiert, da hiernach im vermehrten Maße mit RX Befunden zu rechnen ist. Hiernach ist unklar, wieweit weiterführende therapeutische Maßnahmen notwendig sind.

Material und Methoden: 184 Rektumkarzinome wurden transanal (überwiegend mittels TEM-Technik) exzidiert. Alle Präparate wurden nach ihren T-Kategorien (pT), Tumorgrading (G1–3), Gefäßstatus (L1/V1) der erreichten Radikalität und (seit 2008) nach ihren sm-Level (1–3) analysiert. Zudem wurden die Raten der präoperativen en bloc und piecemeal Abtragungen ermittelt, um mit den Ergebnissen der TEM Exzidate verglichen zu werden.

Ergebnisse: Bei 27 Patienten (15%) wurden präoperativ ein Karzinom koloskopisch abgetragen. Die Histologie ergab 8 Adenom, sie waren alle mittels piecemeal Technik entfernt worden und deren Radikalität konnte nicht sicher beurteilt werden (RX). Karzinome nach Diathermieabtragung zeigten sich in 19 Fällen. Nach piecemeal Entfernung lagen hier 9 RX- und 2 R1- Befunde vor, wohingegen sich nach en bloc Resektion 7 R1- und 1 Haggitt III Befund ergaben. Alle diathermisch abgetragenen Adenome (8/8) wiesen nach TEM Exzision ein Karzinom auf. Die Karzinome wiesen in 74% (14/19) noch ein Restkarzinom auf (pT1 n=11; pT2 n=2; pT3 n=1). Nach TEM Exzision konnte jedoch bei keinem dieser Präparate die Submukosa noch ausreichend bezüglich L1/V1 Situation oder sm-Level beurteilt werden.

Schlussfolgerung: Weisen Rektumpräparate nach koloskopische Diathermieabtragung Resttumorgewebe auf oder die Radikalität kann nicht beurteilt werden (RX), sollte eine lokale Exzision in Vollwandtechnik angeschlossen werden, da sonst im hohem Maße mit Rezidiven zu rechnen ist. Erscheint ein Tumor nicht en bloc resezierbar, sondern nur mittels piecemeal Technik, sollten erst PE's zum Ausschluss eines Karzinoms erfolgen, da auch nach Vollwandexzision nicht sicher beurteilt werden kann, ob eine lokale Therapie ausreichend oder eine radikale Operation notwendig ist.