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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Aseptische hypertrophe Unterschenkelschaftpseudarthrose: Aufgebohrte Re-Marknagelung oder additive komprimierende Plattenosteosynthese?

Meeting Abstract

  • Atesch Ateschrang - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Georgios Karavalakis - Marienhospital Stuttgart, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Dirk Albrecht - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Sektion Sporttraumatologie u. Arthroskopische Chirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Karl-Klaus Dittel - Marienhospital Stuttgart, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Kuno Weise - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch583

doi: 10.3205/10dgch583, urn:nbn:de:0183-10dgch5833

Published: May 17, 2010

© 2010 Ateschrang et al.
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Text

Einleitung: Ziel dieser Studie war der systematische Vergleich des Behandlungserfolgs nach Re-Marknagelung versus Decortikation und additiver Plattenosteosynthese bei aseptischen hypertrophen Unterschenkelpseudarthrosen (AHU). Bisher wurde keine Studie mit diesem Ziel publiziert.

Material und Methoden: In diese retrospektive Studie wurden Patienten eingeschlossen, welche eine AHU nach Marknagelung entwickelten. Gruppe I (GI) umfasste die Therapie Aufbohrung und Re-Marknagelung (RM) und Gruppe II (GII) die Decortication und additive Plattenosteosynthese (AP). 40 Patienten aus zwei Zentren wurden eingeschlossen (2000 bis 2007). GI hatte n=19 (3♀, 16♂) und die GII n=21 Patienten (5♀, 16♂). Die Frakturklassifikation nach Anderson/Gustilo sowie plastisch deckenden Maßnahmen wurden berücksichtigt. Alle Röntgenaufnahmen wurden hinsichtlich der Konsolidierung und der dafür notwendigen Zeit analysiert sowie die OP-Zeiten.

Ergebnisse: Das Follow up betrug im Schnitt 4,5 Jahre mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren für GI und 37 Jahren für GII. GI hatte 15 geschlossene, 1 II° offene und 3 III° offene Frakturen. GII hatte 10 geschlossene, 2 I° offene, 1 II° offene, 4 IIIA° offene und 2 IIIB° offene Frakturen. In GI wurden 3 lokale Myoplastiken und in GII 4 lokale Myoplastiken und 1 freier Lappen notwendig. Die Konsolidierung konnte in GI bei 18 von 19 Pat. (94,7%) und in GII bei 20 von 21 Pat. (95,2%) erzielt werden. Die Heilung nahm in GI durchschnittlich 28 und in GII 14 Wochen in Anspruch. Es kam zu keinen Infektionen. Die OP-Zeit war GII signifikant kürzer.

Schlussfolgerung: Die AP bietet eine gleichwertige Therapieoption zur RM bei AHU. Als Vorteile sind die schnellere Konsolidierung, kürzere OP-Zeit und geringere Kosten zu nennen mit dem kosmetischen Nachteil einer zusätzlichen Inzision. Allerdings kann die AM bei schwieriiger Weichteilqualität von Vorteil sein.