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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Klinische Erfahrungen beim Einsatz eines Hydrochirurgie-Systems (Versajet®) bei tief-dermalen (Grad 2b) Brandverletzungen

Meeting Abstract

  • Frank Siemers - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck, Deutschland
  • Peter Leonard Stollwerck - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck, Deutschland
  • Thomas Namdar - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck, Deutschland
  • Tobias von Wild - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck, Deutschland
  • Peter Mailänder - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch546

doi: 10.3205/10dgch546, urn:nbn:de:0183-10dgch5469

Published: May 17, 2010

© 2010 Siemers et al.
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Einleitung: Mit dem Hydrochirurgie-System Versajet® steht im Rahmen der operativen Versorgung von Brandverletzten ein Verfahren zur Verfügung, mit dem eine dünnschichtige tangentiale Exzision mit gleichzeitiger Absaugung der abgetragenen Gewebeanteile erfolgen kann.

Insbesondere an konvex oder konkav geformten Oberflächen, wie an den Fingern oder im Gesichts- und Halsbereich ist unter Einsatz des dem Gerät physikalisch zugrundeliegenden Venturi-Effektes ein schichtweises Debridement im Millimeterberiech möglich, dieses gilt bevorzugt für kleinerer Brandverletzungsflächen. Vitale Gewebeanteile können hierdurch unter sicherer Abtragung von Nekrosen geschont werden.

Material und Methoden: Im Zeitraum von Mai 2008 bis April 2009 wurden 12 Patienten mit tief-dermalen thermischen Verletzungen (Grad 2b) unter Einsatz des Hydrochirurgie-System Versajet® operativ behandelt. Eine tangentiale Excision mit nachfolgender Spalthauttransplantation wurde vorgenommen. Nach Abschluss der stationären Behandlung erfolgten regelmäßige ambulante Vorstellungstermine, abhängig von der Lokalisation wurde Kompressionskleidung (mit und ohne Silikoneinlage) verordnet.

Ergebnisse: Bei der Anwendung des Hydrochirurgie-Systems Versajet® zeigte sich nach einer entsprechenden Lernkurve ein gutes Handling bei der tangentialen Excision von thermisch geschädigten Hautarealen. Insbesondere im Kopf-Hals-Bereich, sowie an den Fingern konnte eine millimetergenaue exakte Abtragung der verletzten Areale erfolgen. Entsprechend gut waren im Verlauf die kosmetischen Ergebnisse. Die aktuellen Ergebnisse operativer Versorgungen bei Brandverletzten werden vorgestellt.

Schlussfolgerung: Mit dem genannten Hydrochirurgie-System steht ein effektives und zugleich schonendes Instrument für die tangentiale Exzision von Brandverletzungen zur Verfügung. Die ersten Anwendungs- und Behandlungsergebnisse im Bereich schwerzugänglicher Körperregionen sind vielversprechend.