gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die Hemin-Induktion von HO-1 schützt gegen den Sepsis-induzierten Ileus

Meeting Abstract

  • Stephan Bortscher - Uniklinik Bonn, Chirurgie, Bonn, Deutschland
  • Johannes Chang - Uniklinik Bonn, Chirurgie, Bonn, Deutschland
  • Susanne Schulz - Uniklinik Bonn, Chirurgie, Bonn, Deutschland
  • Andreas Hirner - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
  • Anthony J. Bauer - University of Pittsburgh, Department of Medicine/Gastroenterology, Pittsburgh, USA
  • Marcus Overhaus - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch540

doi: 10.3205/10dgch540, urn:nbn:de:0183-10dgch5409

Published: May 17, 2010

© 2010 Bortscher et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Mit dieser Studie wird der protektive Mechanismus von Hemin-induziertem HO-1 im sepsis-induzierten Ileus demonstriert.

Material und Methoden: Ratten erhielten eine intraperitoneale (i.p.) LPS Injektion 24h nach i.p. Vorbehandlung mit Hemin (H) bzw. Plazebo (P). In einer dritten Gruppe wurde zusätzlich ein HO-1 Inhibitor (ZnPP) injiziert. Zur Kontraktilitätsmessung wurden Muskelstreifen in einem Organbad untersucht, zusätzlich wurde die gastrointestinale Transitzeit (GIT) in vivo analysiert. Die inflammatorische Antwort (Darmmuskularis) wurde mittels mRNA-Expression von IL-6, iNOS und HO-1 6h und 24h nach LPS Injektion untersucht.

Ergebnisse: Die in vitro intestinale Muskulariskontraktilität wurde durch die Heminbehandlung in der Sepsis signifikant verbessert (H: 3.4±0.1 g/mm²/s vs P: 1.7±0.1). Zusätzlich verhinderte Hemin die LPS-induzierte Darmatonie in vivo (H, GIT: 8.4±0.33 vs P: 5.7±0.4). Die ZnPP-Behandlung kehrte den protektiven Effekt von Hemin in der Kontraktilität und im GIT signifikant um (Kontraktilität: 1.7±0.2; GIT: 6.0±0.4). Die MRNA Expression demonstrierte eine signifikante Reduktion des pro-inflammatorischen IL-6 (6h: H: 128±37 vs P: 14431±5407, 24h: 1.6±0.4 vs 11.2±2.6) und iNOS (6h: 2516±985 vs 50771±13321; 24h: 55±11 vs 257±43) nach Hemin Behandlung. Die anti-inflammatorische HO-1 mRNA Expression (6h: H: 116±19 vs P: 26±3.6, p<0.001; 24h: 18±2.7 vs 2.8±0.3, p<0.001) wurde durch die Hemingabe gesteigert. ZnPP hob den anti-inflammatorischen Hemineffekt der mRNA Expression auf.

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen, dass die spezifische Hemin-Induktion von HO-1 die Auswirkungen der LPS-induzierten Sepsis entscheidend abschwächt und damit den sepsis-induzierten Ileus verhindert. Dieser Benefit wurde durch die spezifische HO-1 Inhibition mit ZnPP wieder umgekehrt.