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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Ergebnisse der kombinierten, simultanen Leber-Nieren-Transplantation: Single Centre Experience

Meeting Abstract

  • Linus Kebschull - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Christina Schleicher - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Hartmut H. Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Christoph Anthoni - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Thomas Vogel - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Daniel Palmes - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Markus Utech - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Norbert Senninger - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Heiner Hubert Wolters - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch512

doi: 10.3205/10dgch512, urn:nbn:de:0183-10dgch5127

Published: May 17, 2010

© 2010 Kebschull et al.
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Text

Einleitung: Für terminal niereninsuffiziente Patienten besteht bei zusätzlicher chronischer Leberinsuffizienz die prinzipielle Indikation zur simultanen Leber-Nierentransplantation (L-NTX). Problematisch bei der simultanen Transplantation ist dabei die höhere Gefahr eines Nieren-Transplantatverlustes durch die erhöhte Gesamtmortalität des kombinierten Eingriffs. Wir berichten unsere Erfahrungen mit der simultanen L-NTX.

Material und Methoden: Von April 1998 bis Juni 2009 wurden 14 simultane L-NTX bei insg. 242 LTX durchgeführt. Die Daten wurden retrospektiv erhoben, neben der Leberfunktion wurde die Nierenfunktion anhand der Retentionswerte analysiert.

Bei 5/14 Patienten (35,7%) wurde die simultane L-NTX bei polyzystischer Degeneration vorgenommen, 4 waren zuvor dialysepflichtig. 2 Patienten wurden aufgrund eines HCC bei Dialysepflicht simultan transplantiert. Die übrigen Patienten wurden aufgrund eines akutes Leberversagen und Dialysepflicht (n=2), Goodpasture-Syndrom (n=1), primär biliärer Zirrhose (n=1), äthyltoxischer Leberzirrhose (n=1), medikamenten-toxischer Hepato- und Nephropathie (n=1) und ungeklärter Leberzirrhose (n=1) transplantiert. Dialysepflichtigkeit bestand jeweils für mindestens 8 Wochen.

Ergebnisse: 3 von 14 Patienten (21,4%) sind innerhalb von 3 Monaten nach L-NTX verstorben. Bei diesen handelte es sich um Patienten mit Zystennieren, akutem Leberversagen und nutritiv-toxischer Lebererkrankung. Ursächlich war eine gramnegative Sepsis, ein Multiorganversagen bei Non-funktion des Lebertransplantates und ein hämorrhagischer Schock.Die übrigen 11 Patienten zeigten im Verlauf eine gute Nierenfunktion. Der durchschnittliche Kreatininwert betrug nach 12 Monaten 1,42 mg/dl und nach 24 Monaten 1,58 mg/dl.

Schlussfolgerung: 11 von 14 Patienten zeigten im Verlauf nach L-NTX eine gute Transplantatfunktion. Bei 21,4% (n=3) ist die Spenderniere aufgrund der Mortalität i.R. der LTX verloren gegangen. Daher empfehlen wir zur effektiveren Nutzung des Nierenspender-Pools die sequentielle Transplantation von Leber und Niere. Eine modifizierte Allokation könnte den erfolgreich lebertransplantierten Patienten dabei zeitgerecht eine Nierentransplantation mit dann geringerer Organverlustrate ermöglichen.