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Ergebnisse der Nierentransplantation nach Rescue Allocation
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Bei einer rescue allocation wird ein aufgrund erweiterter Spenderkriterien (EDC) und erwarteter schlechter Funktion 5 mal abgelehntes Spenderorgan durch Eurotransplant (ET) neu zugeteilt. Bei oftmals guter Organfunktion post-operationem ist die primäre Zurückweisung retrospektiv nicht gerechtfertigt. Eine Option ist es, diese Organe Patienten mit entsprechender Aufklärung anzubieten, die bei ET mit geringer Wartezeit gelistet sind. Hierbei wird das Risiko der schlechteren Transplantatfunktion für den Patienten mit dem Vorteil der kürzeren Wartezeit abgewogen, da die Sterblichkeit nach Transplantation eines Organs mit EDC immer noch deutlich unter der Sterblichkeit auf der Warteliste liegt. Ziel dieser Studie war es daher die Allograftfunktion und das Patienten-Outcome nach diesem Organverteilungssystem zu analysieren.
Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Datenanalysen wurde alle Nierentransplantationen untersucht, die aufgrund eine rescue allocation an der Uniklinik Köln vom 1.1.2000 bis zum 15.09.2009 durchgeführt wurden.
Ergebnisse: Bei n=15 Patienten lag die Operationsletalität bei 0%, die 1-Jahresüberlebensrate bei 100 %. Der Nachbeobachtungszeitraum war 33,6 Monate bei einem Transplantatüberleben von 28,9 Monaten und einer 1-Jahrestransplantatüberlebensrate von 80%.Serumkreatinin bei Entlassung lag bei 2,27 ± 1,4 mg/dl, nach 30 Tagen bei 2,45 ± 1,42 mg/dl und nach 1 Jahr bei 3,1 ± 2,0 mg/dl.4 mal (27 %) kam es zurr akuten, 2mal zur chronischen Abstoßung mit NTX-Nephrektomie nach 4 und 6 Monaten. 1 Transplantat wurde nach 1 Tag bei Nierenvenenthrombose entfernt. Das Serumkreatinin war bei den nicht abgestoßenen Organen 1,84 ± 0,83mg/dl bei Entlassung, nach 30 Tagen 1,97 ± 0,93 mg/dl und nach 1 Jahr bei 2,34 ± 1,51mg/dl. Zum Endpunkt der Studie lebten noch 80% der Patienten.
Schlussfolgerung: Die Nierentransplantation nach rescue allocation ist ein geeignetes Verfahren zur Vergrößerung des Organspenderpools. Bei richtiger Empfängerauswahl profitieren diese von der frühen Transplantation und kurzer Wartezeit. Das Transplantatüberleben der so zugeteilten Organe scheint aber verglichen mit unter optimalen Spenderkriterien verteilten Organen geringer zu sein.