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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Behandlungskosten und Funktionelles Outcome der Versorgung III.-gradig offener Unterschenkelfrakturen

Meeting Abstract

  • Christoph Czermak - BG Unfallklinik Ludwigshafen - Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Emilios Nalbantis - BG Unfallklinik Ludwigshafen - Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Günter Germann - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Christoph Heitmann - BG Unfallklinik Ludwigshafen - Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie - Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch475

doi: 10.3205/10dgch475, urn:nbn:de:0183-10dgch4752

Published: May 17, 2010

© 2010 Czermak et al.
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Einleitung: Die Versorgung drittgradig offener Unterschenkelfrakturen (Gustilo III b/c) ist eine Schnittstelle zwischen Unfall- und Plastischer Chirurgie. In unserer Klinik gibt es zwei Gruppen von Patienten mit offenen Unterschenkelfrakturen: Patienten, die uns nach auswärtiger Osteosynthese zur Deckung mit freier Lappenplastik zuverlegt und Patienten, die primär in unserer Klinik aufgenommen und interdisziplinär behandelt wurden. Gegenstand der hier vorgestellten Studie ist folgende Fragestellung:Bestehen in den Gruppen Unterschiede bezüglich der Behandlungskosten, Dauer des stationären Aufenthalts, Dauer der Rehabilitation sowie des funktionellen Ergebnisses?

Material und Methoden: 51 Patienten mit offener Unterschenkelfraktur konnten nachuntersucht werden. Bei der ersten Gruppe von 30 Patienten erfolgte eine auswärtige Frakturversorgung und dann die Defektdeckung in unserer Klinik. Die zweite Gruppe von 21 Patienten wurde ausschließlich in unserer Klinik durch Unfall- und Plastische Chirurgen versorgt. Ermittelt wurde die Zeitspanne zwischen Trauma und definitiver Defektdeckung, Dauer der stationären Aufenthalte und Kosten der Behandlung. Gemessen wurden Grobkraft und Bewegungsausmaß der unteren Extremität. Die Erfassung subjektiver Parameter erfolgte mittels SF 36 und FFbH.

Ergebnisse: Durchschnittlich 88 Tage vergingen in Gruppe 1 vom Unfalltag bis zur Defektdeckung mittels freier Lappenplastik. In Gruppe 2 wurden hierzu im Mittel 14 Tage benötigt. Die Gesamtzeit der stationären Aufenthalte sowie die Kosten der Behandlung war in Gruppe 1 mit 131 Tagen bzw. 47.666 Euro im Vergleich zu Gruppe 2 mit 83 Tagen und 31.486 Euro signifikant erhöht. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit betrug in Gruppe 1 522 Tage im Vergleich zur Gruppe 2 mit 416 Tagen. Hinsichtlich der funktionellen Ergebnisse und subjektiven Einschränkungen bestanden keine signifikanten Unterschiede.

Schlussfolgerung: Auch wenn der Zeitpunkt der Defektdeckung in unserem Patientengut keine Auswirkung auf funktionelles sowie subjektives Outcome hatte, führt ein verzögerter Wundverschluss zu einem verlängerten stationären Aufenthalt, Rehabilitationszeit und signifikant höheren Behandlungskosten.